Otto-Vorberg-Haus auf dem Fusternberg Lippezentrum lässt auf sich warten

Weil nicht klar ist, ob und wann Fördergelder fließen, verzögert sich der geplante Umbau des Otto-Vorberg-Hauses zu einem Infozentrum des Lippeverbandes. Es gebe jedoch gute Gespräche mit dem Umweltministerium als Eigentümer der Fläche und der Immobilie.

 Am alten Lippehafen – unterhalb des Ex-Kanuheims –  kann man günstig campen und auch den dortigen Schwenkgrill für kleines Geld anmieten.

Am alten Lippehafen – unterhalb des Ex-Kanuheims – kann man günstig campen und auch den dortigen Schwenkgrill für kleines Geld anmieten.

Foto: Klaus Nikolei

Vor genau elf Monaten hatte im Rathaus der Lippeverband zusammen mit seinem Kooperationspartner, der Stadt Wesel, das Konzept zum Umbau des ehemaligen Kanuheims am Lippehafen (Otto-Vorberg-Haus) zu einem Infozentrum des Lippeverbandes vorgestellt. Damals gingen die Akteure noch davon aus, dass das Zentrum womöglich schon 2019 öffnen könnte – vorausgesetzt, dass die nötigen Fördergelder in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro fließen.

Der erhoffte Eröffnungstermin 2019 wird, soviel steht mittlerweile fest, nicht eingehalten werden. Denn noch immer ist die Finanzierung des Vorzeigeprojektes nicht abschließend geklärt. Deshalb gibt es auch noch keine architektonische Feinplanung. Wie Lippeverbands-Sprecherin Anne-Kathrin Lappe auf Anfrage erklärt, befinde man sich derzeit in guten Gesprächen mit dem Umweltministerium als Eigentümer der Fläche und der Immobilie. Man sei dabei, verschiedene Varianten zu prüfen. „Daraus resultiert, dass wir als Lippeverband in den nächsten Monaten Gespräche mit infrage kommenden Kooperationspartnern für einen möglichen Betrieb führen werden“, so Lappe. Eine Prognose, wann das Projekt realisiert werden könnte, will sie nicht abgeben.

Eine schriftliche Anfrage zum Stand der Dinge blieb beim Umweltministerium in Düsseldorf bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.

 lka André, Verwalterin und „gute Seele“ des Otto-Vorberg-Hauses, bietet ihren Gästen zwar keine Speisen mehr, aber Getränke bekommt man bei ihr immer noch.

lka André, Verwalterin und „gute Seele“ des Otto-Vorberg-Hauses, bietet ihren Gästen zwar keine Speisen mehr, aber Getränke bekommt man bei ihr immer noch.

Foto: Klaus Nikolei

Auskunftsfreudig ist dagegen Ilka André, seit 2008 Verwalterin und bekannt als „gute Seele“ des Otto-Vorberg-Hauses. Mittlerweile ist sie zwar 66 und in Rente. Allerdings schaut sie als Angestellte des Lippeverbandes in dem idyllisch gelegenen Haus nach dem Rechten. Ihre selbst gebackenen Kuchen und Grillfleisch gibt es seit Anfang des Jahres nicht mehr – was vor allem ihre Stammgäste bedauern. Aber: „Man muss irgendwann auch mal einen Schlussstrich ziehen“, sagt die gelernte Diät-Assistentin, die die Hausmeisterwohnung des Otto-Vorberg-Hauses bewohnt und sich nichts sehnlicher wünscht, als dauerhaft als Mieterin hier bleiben zu können.

Auch wenn sie nicht mehr für das leibliche Wohl der Gäste sorgt, kann man bei ihr nach wie vor ein kühles Getränk bekommen – und zwar freitags, samstags und sonntags. „Und wer wochentags vorbeikommt, wenn ich da bin, den schicke ich auch nicht fort“, sagt sie.

Allein ist Ilka André fast nie. Zum einen vermietet sie im Auftrag des Lippeverbandes Plätze auf dem kleinen Campingplatz am alten Lippehafen. Bei ihr kann sich auch melden, wer den Schwenkgrill am Hafen für drei Euro pro Person mieten möchte (Tel. 0157 36393259).

Übernachtungen im Haus sind übrigens nicht mehr möglich. Auch kann im Otto-Vorberg-Haus nicht mehr gefeiert werden – sehr zum Leidwesen vieler Weseler Vereine, Institution und von Privatleuten. Im Otto-Vorberg-Haus, das der Lippeverband Anfang 2018 vom Kanuverband NRW – inklusive der Verwalterin – übernommen hatte, fanden in der Vergangenheit nicht nur Kurse und Seminare, sondern auch Geburtstagsfeiern und Klassentreffen statt. Musikvereine nutzten das Haus gerne für Proben, die Geräusche störten nämlich niemanden.

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