Tipps des Weseler Tierheims Tiere brauchen Abkühlung und viel Wasser

Wesel · Das Tierheim Wesel weiß, wie belastend extreme Wetterbedingungen für Vierbeiner sein können und trifft Vorsichtsmaßnahmen.

 Hunde können sich in diesen heißen Tagen in den Wasserbecken des Weseler Tierheims abkühlen.

Hunde können sich in diesen heißen Tagen in den Wasserbecken des Weseler Tierheims abkühlen.

Foto: Claudia Lotz

Im Weseler Tierheim stellt man sich auf einige extrem heiße Tage ein. Und die Mitarbeiter denken dabei natürlich in erster Linie an die vierbeinigen Bewohner. So können sich Hunde in aufgestellten Wasserbecken Abkühlung verschaffen. Sobald die Außenbereiche des Tierheims im Schatten liegen, können die Hunde abwechselnd in die Wasserbecken gehen. „Außerdem haben wir unsere Arbeitsschichten geändert“, erklärt Tierheimleiterin Gabi Wettläufer. Die Frühschicht beginnt jetzt bereits um 6 Uhr morgens, damit die erste Gassirunde noch in der morgendlichen Kühle stattfinden kann. Die blauen Plastikmuscheln, in denen sich die Hunde so gerne aufhalten, wurden dem Tierheim von mehreren Privatleuten gespendet.

„Auch Katzenbabys tolerieren die hohen Temperaturen schlecht“, sagt Gabi Wettläufer. Während im Hundebereich die Heizung im Sommer als Ventilator fungiert und für Abkühlung sorgt, sind die technischen Voraussetzungen dafür im Katzenwohnbereich nicht geschaffen. Zudem ist die Besatzdichte im Tierheim gerade sehr hoch: Mehr als 100 Katzen werden derzeit im Tierheim versorgt.

„Interessenten für unsere Hunde sollten beachten, dass wir keine Spaziergänge in der Hitze befürworten. Stattdessen können sich die Leute mit den Hunden an den Wasserbecken beschäftigen“, schlägt die Tierheimleiterin eine angenehme Möglichkeit der Kontaktaufnahme von Interessent zu Hund vor. Darüber hinaus appelliert sie an alle Hundehalter, ihre Tiere selbst nicht für kurze Zeit im Auto zurückzulassen. Schon Minuten in einem heiß werdenden Wagen können für Hunde zur tödlichen Falle werden. Der Grund: Hunde können nicht wie Menschen schwitzen, sondern hohe Außentemperaturen nur durch Hecheln ausgleichen. Allerdings nur bis 27 Grad. Darüber hinausgehende Temperaturen führen bei Hunden zum Wasserverlust und lassen das Blut eindicken – Kreislaufversagen und Tod sind die Folge.

Ebenfalls sollten Hunde nicht in Mittagshitze, drückender Schwüle oder an besonders heißen Tagen sportlich (Fahrrad, Joggen, Agility etc.) gefordert werden. „Spaziergänge am besten in den frühen Morgen oder Abend verlegen. Außerdem Wasser mitnehmen. Für Hunde gibt es spezielle Trinkflaschen mit einer kleinen Schale im Handel zu kaufen“, rät die Tierheimleiterin.

Wer seinen Hund trotz hoher Außentemperaturen mitführen muss, sollte ihm jede Stunde Wasser vorsetzen und mit erhöhter Aufmerksamkeit auf drohende Anzeichen von Überhitzung achten. Dies seien unter anderem folgende: übermäßiges, schnelles Hecheln, Nervosität, Benommenheit, Taumeln, Zusammenbrüche, Speicheln, Erbrechen, Durchfall.

Ob Sonnenstich (hierbei erwärmt sich das Gehirn infolge direkter Sonneneinstrahlung) oder Hitzschlag – die betroffenen Hunde müssen umgehend in schattige, kühle und gelüftete Bereiche gebracht werden. Feuchte Umschläge (oder Coolpacks) unter den Achseln und um die Beine bringen Erleichterung. „Ist der Hund nicht ansprechbar oder erholt er sich nicht binnen Minuten“, so Gabi Wettläufer, „sollte umgehend die nächste Tierarztpraxis aufgesucht werden.“ Hunde, die innerhalb von 90 Minuten nach einem Hitzschlag behandelt werden, haben eine höhere Überlebenschance, so die Erfahrung von Tierärzten.

Bestimmte Voraussetzungen führen dazu, dass Hunde Hitze und Schwüle sogar noch schlechter vertragen. Dazu gehören unter anderem das Alter, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, ein dickes Fell oder starke Unterwolle (gegebenenfalls den Hund scheren lassen); kurznasige Rassen (Boxer, Möpse) sind besonders sensibel.

Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, nimmt Kontakt zum Träger des Tierheims, dem Bundesverband Tierschutz, auf oder wendet sich direkt an das Tierheim Wesel.

(RP)
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