Reitsport Start in die Unabhängigkeit

Reitsport · Die VRG In den Auen besitzt endlich eine eigene Heimat. Erstmals in der Vereinsgeschichte trainiert der Verein unabhängig von anderen Reitställen. Die letzten Arbeiten an der neuen Halle sollen im Herbst abgeschlossen sein.

 Die VRG In den Auen – hier Annika Wille, Jana Thomanek, Geschäftsführerin Bettina Winkelmann, Vorsitzender Dr. Malte Mazuch (unten von links), Julia Winkelmann und Jule van Nahmen (oben von links) – freut sich über die ersten Trainingseinheiten in der neuen Heimat.

Die VRG In den Auen – hier Annika Wille, Jana Thomanek, Geschäftsführerin Bettina Winkelmann, Vorsitzender Dr. Malte Mazuch (unten von links), Julia Winkelmann und Jule van Nahmen (oben von links) – freut sich über die ersten Trainingseinheiten in der neuen Heimat.

Foto: Ekkehart Malz

Die Arme sind weit ausgestreckt, der Blick nach vorne gerichtet. Elegant erhebt sich Lisa Borgmann auf dem Rücken des neunjährigen Wallachs Pepe — die Zügel hat sie dabei fest in der Hand. Die 19-jährige Amazone, die Ende August an den Deutschen Meisterschaften der Einzelvoltigierer in Elmshorn teilnimmt, übt ihre Lieblingsfigur: das aufrechte Stehen. Doch sie trainiert keinesfalls allein. Seit zwei Wochen herrscht in der neuen Reithalle der Voltigier- und Reitgemeinschaft (VRG) In den Auen, die auf dem Hof der Familie Winkelmann in Hamminkeln-Töven entstanden ist, Hochbetrieb.

Letzter Feinschliff

Bis zu drei Stunden dauert eine Übungseinheit. Dabei sind die letzten Arbeiten an dem Gebäude noch nicht ganz abgeschlossen. "Im Herbst können wir aber vermutlich zur großen Einweihungsfeier laden. Dann sollte alles fertig sein", erklärt VRG-Vorsitzende Dr. Malte Mazuch. Die Wände sind noch nicht vollständig verkleidet. Zudem soll der Vorplatz gepflastert werden.

Für den Verein ist die Unabhängigkeit ein bisher nicht gekanntes Gefühl. Auf Gut Aap startete im Februar 2005 der Voltigierbetrieb. Bis zuletzt gastierten die Pferdesportler auf dem Hof Bergendahl in Hamminkeln. Doch mit dem Bau der Reithalle steht die VRG nun auf eigenen Füßen und möchte vor allem das Angebot insgesamt vergrößern. "Wir wollen den Leistungs- und Breitensport weiter fördern. Außerdem möchten wir unser Engagement bei körperlich und geistig eingeschränkten Kindern weiter verstärken. Das ist eine Herzensangelegenheit. Mit der neuen Halle können wir unseren Anforderungen gerecht werden", meint Mazuch.

135 000 Euro schweres Projekt

Insgesamt 135 000 Euro kostet die neue Trainingsstätte. Finanziert wird das Ganze über einen Kredit der Landesbank NRW, die ein spezielles Förderprogramm für Sportstätten anbietet. "Wir haben ein Konzept entwickelt und dies der Stadt Hamminkeln vorgelegt, um uns für die Förderung zu bewerben. Offenbar fand unsere Idee Anklang", erklärt Malte Mazuch lächelnd.

Die Ortschaft für den Bau war relativ schnell gefunden. VRG-Geschäftsführerin Bettina Winkelmann konnte kurzerhand ihren Mann davon überzeugen, für das Projekt den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb zur Verfügung zu stellen. Anfang Mai konnten die Arbeiten schließlich beginnen. Mit der neuen Trainingsstätte greift die VRG In den Auen ein ganz spezielles Ziel an: "Wir wollen versuchen, ein rein männliches Voltigier-Team zusammenzustellen. Dafür konnten wir bereits einige männliche Trainer gewinnen. Wir suchen zwar noch begeisterte junge Pferdesportler, aber ich bin zuversichtlich, dass das auch klappt", sagt Mazuch.

(stgi)
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