Leichtathletik Sanders zeigt Nerven, holt aber Bronze

Wesel · Hochspringer Torsten Sanders erreicht bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft mit 2,09 Metern Platz drei. "Es lief aber nicht rund", sagt Trainer Roman Buhl. Stephan Sanders wird im Hürden-Vorlauf nach Fehlstart disqualifiziert.

 Torsten Sanders fehlte bei den Titelkämpfen in Göttingen die nötige Lockerheit. Er hat aber weiter alle Chancen, sich für die U 20-Europameisterschaft in Rieti (Italien) zu qualifizieren.

Torsten Sanders fehlte bei den Titelkämpfen in Göttingen die nötige Lockerheit. Er hat aber weiter alle Chancen, sich für die U 20-Europameisterschaft in Rieti (Italien) zu qualifizieren.

Foto: WTV

Torsten Sanders ist auf dem Weg zu seinem großen Ziel, dem Start bei der U 20-Europameisterschaft in Rieti (Italien), um Edelmetall und eine wichtige Erfahrung reicher. Der Hochspringer des Weseler TV gewann in Göttingen bei der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft der Junioren (U 23) zwar die erhoffte Medaille. Der 18-Jährige gewann mit 2,09 Metern Bronze. Doch rundum zufrieden waren der Höhenjäger, der sich vor kurzem beim Springermeeting in Wesel auf 2,15 Meter gesteigert und damit die EM-Norm erfüllt hatte, und sein Trainer Roman Buhl nach den Titelkämpfen nicht. "Es lief nicht so rund", sagte Buhl.

Denn sein Schützling zeigte zum ersten Mal bei einem bedeutenden Wettkampf Nerven. "Ich habe auf einmal daran gedacht, dass ich diesmal ja auch eine Menge verlieren kann", sagte Sanders. Schließlich ging's darum, sich mit einer weiteren guten Leistung für die EM in Rieti zu empfehlen. Es sah zunächst auch vielversprechend aus. Torsten Sanders meisterte erstmals beim Einspringen die Höhe von 2,05 Meter. Doch im Wettkampf schaffte er 2,09 Meter erst im dritten Versuch, was die Silbermedaille kostete. Die sicherte sich Phillip Rietz (Göttingen) mit 2,09 Metern, die er schon im zweiten Anlauf schaffte. Meister wurde Favorit Mateusz Przybylko (Leverkusen) mit 2,20 Metern. An der Höhe von 2,13 Metern scheiterte Sanders klar. "Da hat er es mit der Brechstange versucht. Das konnte nicht klappen", sagte Buhl.

Bundestrainer Jan-Gerrit Keil war trotzdem mit der Leistung des WTV-Athleten zufrieden. "Er hat uns gesagt, dass sich Torsten weiter sehr, sehr gut entwickelt", sagte Buhl. Ob es Torsten Sanders jetzt gelingt, auf den EM-Zug zu springen, entscheidet sich Ende Juni bei der Junioren-Gala des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Mannheim. Roman Buhl: "Wir wissen, was wir bis dahin zu tun haben. Wir müssen die Lehren aus Göttingen ziehen und daran arbeiten, dass Torsten mental wieder stärker wird und sich vor diesem wichtigen Wettkampf nicht verrückt macht."

Eine bittere Enttäuschung gab es bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft für Stephan Sanders. Für den 20-Jährigen war der Wettkampf über 110 Meter Hürden bereits beendet, ehe er überhaupt begonnen hatte. Er wurde im Vorlauf wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. "Ich weiß gar nicht, was ich da gemacht habe. Ich habe im Startblock nur kurz gezuckt. Und dann war es schon vorbei", sagte Stephan Sanders. Er hätte beste Chancen gehabt, mit dem Einzug ins Finale sein Ziel zu erreichen. "Stephan hätte vielleicht sogar eine Medaille gewinnen können und wollte es einfach zu gut machen. Das ist ins Auge gegangen", sagte Buhl.

Melanie Sanders, Schwester von Torsten und Stephan, wurde im Hochsprung der Juniorinnen mit 1,70 Metern Sechste. An 1,74 Meter scheiterte die 23-Jährige knapp. "Sie hat einen guten Wettkampf hingelegt", lobte Buhl.

(RP/rl)
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