Fußball "Gewinnen, aber nicht um jeden Preis"

Hamminkeln · Nach Wesel sucht nun Hamminkeln seinen neuen Fußball-Stadtmeister. Die Trainer sind sich einig: die Fairness geht vor.

 Der Hamminkelner SV geht am Sonntag als Titelverteidiger ins Rennen. Im vergangenen Jahr setzte sich der Bezirksligist mit 6:4 nach Neunmeterschießen gegen Dauerrivale BW Dingden durch.

Der Hamminkelner SV geht am Sonntag als Titelverteidiger ins Rennen. Im vergangenen Jahr setzte sich der Bezirksligist mit 6:4 nach Neunmeterschießen gegen Dauerrivale BW Dingden durch.

Foto: Bosmann

Steffen Herden war jahrelang Stammgast bei der Weseler Fußball-Stadtmeisterschaft. Der Trainer, der unter anderem schon für den SV Bislich, GW Flüren und BW Wesel an der Bande stand, kennt daher die Probleme, die am vergangen Wochenende bei der Veranstaltung in der Rundsporthalle einmal mehr offensichtlich wurden. Er ist deshalb ganz froh, dass er die Titelkämpfe in der Halle in diesem Jahr zum ersten Mal als Coach einer Hamminkelner Mannschaft erleben darf. "Mir wurde schon berichtet, dass es dort viel ruhiger und entspannter als in Wesel zugeht. Emotionen gehören zum Fußball dazu, aber es muss vor allem Spaß machen", meint der Trainer des B-Ligisten SV Brünen.

Er trifft mit seinen Schützlingen am Sonntag in der Halle am Mumbecker Bach in Dingden ab 11 Uhr in der Gruppe A auf den Titelverteidiger Hamminkelner SV (Bezirksliga), den Ausrichter VfR Mehrhoog (B-Liga) und den HSC Berg (C-Liga), der als klarer Außenseiter ins Rennen geht. "Ich werde vor allem meinen jungen Spielern eine Chance geben. Wir möchten auf jeden Fall ins Halbfinale kommen", sagt Herden. Das gilt auch für den VfR Mehrhoog. "Als Ausrichter wollen wir uns natürlich gut präsentieren und so lange wie möglich dabei bleiben. Es geht bei den Titelkämpfen immer auch ums Prestige", meint Interimstrainer Andre Kestel.

Das weiß auch Andreas Burghammer. Für den Co-Trainer des Hamminkelner SV steht die Titelverteidigung der Stadtmeisterschaft in diesem Jahr aber nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. "Es ist nicht der Höhepunkt der Saison. Wir teilen uns die Bürde des Favoriten mit BW Dingen und GW Lankern. Wir wollen in erster Linie guten Fußball zeigen", sagt Burghammer, der das Team am Sonntag betreuen wird. Cheftrainer Jörg Gonschior sollte sich zu diesem Zeitpunkt nämlich eigentlich im Skiurlaub in Österreich befinden. Dazu kam es zwar nicht. Er bleibt dennoch im Hintergrund. "Ich wollte mit meiner Familie in der Silvesternacht losfahren. Doch dann ist mir mein Auto verreckt. Jetzt kann ich mir immerhin das Turnier ganz entspannt von der Tribüne aus ansehen", sagt Gonschior.

In der Gruppe B gibt es diesmal ebenfalls zwei Premieren an der Bande. Dirk Juch hat nun bei BW Dingen (Bezirksliga) das Sagen. Und Roger Vienenkötter ist zum ersten Mal als Trainer für BW Wertherbruch (B-Liga) verantwortlich. "Wir haben viele junge Spieler, die in der Halle sicherlich Spaß haben wollen", meint Vienenkötter. Auch wenn sein Team als Außenseiter ins Rennen geht, ist der Coach ebenfalls der Meinung, dass man in der Halle nicht um jeden Preis versuchen sollte, zu gewinnen. "Das Grätschen hat in der Halle nichts zu suchen. Früher wurde es einmal Budenzauber genannt. Bei aller Rivalität sollte man die Emotionen im Zaun halten." Dirk Juch sieht es ein wenig anders. "Wir treten nicht nur zum Spaß an, schließlich geht es um einen Titel. Den würden wir gerne holen", sagt der Dingdener Trainer, der sich auf "ein echtes Spektakel" freut. "Meine Spieler haben mir gesagt, dass die Halle in jedem Jahr rappelvoll ist. Trotzdem steht natürlich die Fairness an erster Stelle", meint Juch.

Die weiteren Teams in der Gruppe sind der SV Ringenberg (B-Liga) und GW Lankern (Bezirksliga), das in der Halle zuletzt eigentlich immer eine gute Rolle spielte. "Wir würden natürlich gerne Stadtmeister werden, haben aber nicht einmal in der Halle trainiert. Unsere Jungs sind bei der Stadtmeisterschaft immer motiviert. Für mich ist aber wichtig, dass sich niemand verletzt", sagt GWL-Coach Ulrich Kley-Steverding.

(RP)
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