Wesel Künstler interessieren paradiesische Ecken Wesels

Wesel · Am Kaufhof hat Norbert Krause Bürger nach ihren Lieblingsplätzen gefragt. Antworten werden im Herbst ausgestellt.

 Bei der Aktion "Nächste Ausfahrt para-dies" von Norbert Krause in der Innenstadt notierte gestern auch Wiltrud Heuer ihren Lieblingsplatz.

Bei der Aktion "Nächste Ausfahrt para-dies" von Norbert Krause in der Innenstadt notierte gestern auch Wiltrud Heuer ihren Lieblingsplatz.

Foto: Bosmann

Wo sich das Paradies auf Erden befindet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Mönchengladbacher Künstler Norbert Krause (32) hat einen etwas höheren Anspruch. Seit Anfang des Monats durchquert er mit seiner mobilen "Paradies-Archivierungs-Station" den Niederrhein und machte gestern Station in Wesel vor dem Kaufhof. Sein Projekt "Nächste Ausfahrt para-dies" wird übrigens vom NRW-Kulturministerium finanziell gefördert.

Wie schon zuvor auf öffentlichen Plätzen in Viersen, Geldern, Kleve und Xanten hat er auch in Wesel Passanten befragt, was sie toll an ihrer Heimat finden, warum sie gerade hier sind? Er möchte zeigen, dass wir alle nicht in die Ferne reisen müssen, um etwas Paradiesisches zu erleben. "Das Paradies liegt vor der eigenen Haustüre. Man muss sich das nur einmal bewusst machen", sagt er. Wer Zeit und Lust hat, schreibt ein persönliches Erlebnis auf eine Karte, lässt diese von Krause fotografieren, und wirft sie in den von drei ausblasbaren Palmen flankierten rollenden Briefkasten.

Gut 50 Weseler und Gäste der Stadt haben die Chance genutzt und eine oder gleich mehrere Karten ausgefüllt. Eine Weselerin beispielsweise schreibt, dass sie die Ruhe im Dom liebt. Ein junger Mann trifft sich gerne mit seinen Kumpels im Heubergpark zum "Chillen". Viele genießen einen Spaziergang am Auesee und am Rhein. Und einem Kind gefallen die vielen großen Bäume in der Stadt.

Am Samstag, 15. Juni, endet Krauses Tour in seiner Heimatstadt. Danach wird er die gut 600 gesammelten Karten sichten und eine Ausstellung vorbereiten, die im Herbst in Nettetal, Kleve, Xanten und Mönchengladbach besucht werden kann. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. "Ich möchte unter anderem erreichen, dass die Besucher erfahren, welche Dinge und Orte andere Niederrheiner persönlich schön finden", sagt Krause. Seine positiven Erfahrungen während der Reise veröffentlicht er übrigens in seinem Tagebuch auf der Projekt-Website www.para-dies.de

(kwn)
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