Wesel Gutes Gefühl zu helfen

Wesel · Fünf Freiwillige Feuerwehrleute aus Wesel sind wohlbehalten von ihrem Hochwassereinsatz in Magdeburg zurückgekehrt.

 Marc und Annerose Nunnendorf, Andreas Schikyr, Tobias Kruse und Klaus Droste (v.l.) ziehen eine positive Bilanz ihres Einsatzes an der Elbe.

Marc und Annerose Nunnendorf, Andreas Schikyr, Tobias Kruse und Klaus Droste (v.l.) ziehen eine positive Bilanz ihres Einsatzes an der Elbe.

Foto: bosmann

Die vergangenen Tage werden Klaus Droste (53), Andreas Schikyr (46), Annerose und Marc Nunnendorf (beide 30) sowie Tobias Kruse (25) so schnell nicht vergessen. Die Freiwilligen Feuerwehrleute der Löschzüge Wesel-Innenstadt und Bislich gehörten zu den gut 650 Einsatzkräften, die die Bezirksregierung Düsseldorf kurzfristig in der Nacht von Samstag auf Sonntag Richtung Magdeburg geschickt hatte, um den Menschen dort im Kampf gegen das Hochwasser beizustehen.

"Das war für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis", sagt Andreas Schikyr, der mit seinen Kameraden gestern Nachmittag zu Gast war in der Wache am Kurfürstenring. Dort dankte Feuerwehrchef Thomas Verbeet allen für ihr Engagement und lobte auch deren Arbeitgeber für die Bereitschaft, "einige Tage auf ihre Mitarbeiter zu verzichten".

"Menschen in Not zu helfen ist wirklich ein sehr gutes Gefühl. Vor allem, wenn einem die Leute zuwinken und applaudieren — echtes Gänsehautfeeling", sagt Andreas Schikyr. Gleiches gelte für die Kameradschaft, die man bei der Verteidigung des Umspannwerkes erlebt habe.

Von Sonntagmittag bis einschließlich Montagnachmittag hatten die fünf Weseler mit Hunderten Soldaten, anderen Wehrleuten und Freiwilligen Stunde um Stunde Sandsäcke in einer Menschenkette weitergereicht und gestapelt, um die Stromversorgung Magdeburgs sicherzustellen. "Wäre die Flut in das Umspannwerk eingedrungen, hätte es für Wochen abgestellt werden müssen", so Schikyr. Glück hatten die Einsatzkräfte aus NRW, dass sie in einem Freibad mit Toiletten und Duschen Quartier beziehen konnten, in dem das Deutsche Rote Kreuz Zelte und Feldbetten aufgestellt hatte.

Verpflegt wurden die Helfer nicht zuletzt durch die Bevölkerung. "Das war einfach toll", sagt Annerose Nunnendorf, "Da haben sich Frauen zusammengetan und pausenlos gebacken." — "Wir bekamen Schnittchen, Getränke und Eis", fügt Klaus Droste hinzu. Der erfahrene Wehrmann wohnt in Bislich und hat in seinem Leben schon so manches Hochwasser erlebt. "Doch so etwas wie in Magdeburg habe ich noch nie gesehen. Das Wasser stand so hoch in den Straßen, dass wir die Elbe selbst gar nicht gesehen haben." Auch Droste zieht eine positive Bilanz des Hochwassereinsatzes. Denn: "Etwas Ähnliches kann uns hier auch mal treffen. Und dann können wir auch froh sein, wenn wir überörtliche Hilfe bekommen."

(RP)
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