Wermelskirchen Pate Plasberg putzt Plakette

Wermelskirchen · Die Katholische Grundschule St. Michael ist gestern als "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" ausgezeichnet worden. Der prominente Pate, Fernsehmoderator Frank Plasberg, verspricht, wenn er zum Heimatbesuch kommt, die Auszeichnungplakette zur Kirmesmatinée zu putzen.

 Der bekannte Fernsehmoderator Frank Plasberg wird Pate und damit Aushängeschild für die KGS als "Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage" (SOR-SMC), einem bundesweiten Netzwerk von Schulen.

Der bekannte Fernsehmoderator Frank Plasberg wird Pate und damit Aushängeschild für die KGS als "Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage" (SOR-SMC), einem bundesweiten Netzwerk von Schulen.

Foto: ddp

Die Katholische Grundschule St. Michael ist gestern als "Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage" ausgezeichnet worden. Der prominente Pate, Fernsehmoderator Frank Plasberg, verspricht, wenn er zum Heimatbesuch kommt, die Auszeichnungplakette zur Kirmesmatinée zu putzen.

Einen prominenten Paten bekommen die 208 Kinder aus 20 Nationen, die die Katholische Grundschule St. Michel (KGS) besuchen: Der bekannte Fernsehmoderator Frank Plasberg wird Pate und damit Aushängeschild für die KGS als "Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage" (SOR-SMC), einem bundesweiten Netzwerk von Schulen. Eine Plakette in der Schule weist jetzt auf diese Auszeichnung, aber auch auf die damit verbundene Selbstverpflichtung hin.

"Mögen Sie Kinder?"

Pate Plasberg hat sich als bekennender Wermelskirchener, obwohl er schon lange nicht mehr in seiner Heimatstadt lebt, bereit erklärt, nicht nur mit seinem Namen für die modellhafte Anti-Rassismus-Kampagne zu stehen. Der "Patenonkel" verspricht auch scherzhaft, die Plakette immer dann zu putzen, wenn er zur Kirmesmatinée mal wieder auf Heimaturlaub kommt. Ernsthaft zeigt er aber auch Interesse, was beispielsweise aus der geplanten Projektwoche der KGS zum Schwerpunktthema Demokratie und Toleranz wird.

Auf Frank Plasbergs Besuch sind die Klassensprecher der KGS vorbereitet worden, denn sie dürfen den Moderator interviewen. Lehrerin Marita Jendrischewski verrät aber auch, dass die Kinder Frank Plasberg zunächst gar nicht kannten: "Es würde mich auch wundern, wenn Kinder meine Sendungen sähen", sagt Plasberg. Wohl aber hätten die Kinder sofort gefragt: "Kommen wir dann auch ins Fernsehen?", schmunzelt die Lehrerin. Dieser Wunsch wird den Kindern erfüllt, denn die Lokalzeit Bergisch Land dreht die Schulauszeichnung mit.

Die Klassensprecher haben Fragen an Frank Plasberg vorbereitet. "Mögen Sie Kinder?", möchte ein Mädchen wissen. Plasberg überlegt einen Sekundenbruchteil, verzieht dann schauspielernd ein wenig das Gesicht und sagt genüßlich gedehnt: "Kommt drauf an." Dann erzählt er von seinem acht Monate jungen Sohn, der ihn in der Nacht um drei Uhr aufgeweckt hat: "Ich hab' ihm gerne etwas zu essen gegeben, als er dann aber nicht mehr schlafen, sondern mit mir spielen wollte, da hatte ich ihn so mittelgern." Die Kinder lachen. Plasberg, Vater von drei Kindern, beeilt sich aber sogleich zu erklären: "Natürlich mag ich Kinder, sonst sollte man auch keine haben."

"Wie wird man Moderator?", interessiert die Kinder nun. Moderator sei eigentlich gar kein Beruf, den man erlernen könne. "Ich bin eigentlich Zeitungsredakteur, bin dann zum Radio und zum Fernsehen gekommen", erzählt Plasberg. Moderator sei er auch nicht wegen seines Aussehens geworden.

Bei der BM fing alles an

Und wie alles angefangen hat?, fragen die Kinder den 54-Jährigen. Da wird wieder der Tenter Junge wach. Plasberg plaudert aus seiner Jugendzeit. "Ich wollte für die Zeitung schreiben, habe mich aber nicht getraut, da anzurufen", gibt er zu. Doch Frank jobbte in Tente bei einer Tankstelle. Eines Tages rief der damalige BM-Redaktionsleiter Karlheinz Paashaus dort für eine Umfrage über die Spritpreise an und hatte Plasberg am Apparat. "Ich hab' ihm die Spritpreise gesagt und mir ein Herz gefasst und gefragt, ob ich für die Bergische Morgenpost schreiben darf", blickt Plasberg auf seine journalistischen Anfänge zurück.

Denn die Heimat und vor allem Tente hat Frank Plasberg nicht vergessen: "Ich fahre jetzt meine Eltern in Tente besuchen", verabschiedet sich Pate Frank Plasberg aus "seiner" KGS.

(RP/rl)
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