Wermelskirchen Wo will Wermelskirchen hin?

Wermelskirchen · Die 115 Anregungen von BM-Lesern zum Stadtschild betrachtet der Bürgermeister als einen Startschuss für die längst überfällige Diskussion über ein effektives Stadtmarketing. Er freut sich über die vielen Vorschläge.

 Jede Menge Vorschläge für einen Zusatz zum amtlichen Stadtschild, die BM-Leser gemacht haben, sichten Bürgermeister Eric Weik und BM-Redakteurin Gundhild Tillmanns.

Jede Menge Vorschläge für einen Zusatz zum amtlichen Stadtschild, die BM-Leser gemacht haben, sichten Bürgermeister Eric Weik und BM-Redakteurin Gundhild Tillmanns.

Foto: hans Dörner

Der Bürgermeister staunt und freut sich über sage und schreibe 115 Anregungen, die BM-Leser während der Sommerferien zum amtlichen Ortsschild gemacht haben: "Toll, dass so viele mitgemacht haben und so viele Vorschläge eingegangen sind!", sagt Eric Weik bei der Sichtung der Vorschläge. Für Weik steht fest: "Die Anregungen der BM-Leser zum Stadtschild sind ein super Startschuss für die in Wermelskirchen längst überfällige Diskussion, wie wir unsere Stadt effektiv vermarkten können."

Deshalb werde er die Vorschläge der BM-Leser nicht nur dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr vorlegen: "Die Diskussion muss breiter geführt werden", betont Weik. Er habe schon seit langem beim Stadtmarketing-Verein (WiW) angemahnt, für Wermelskirchen eine Selbstdarstellungs- und Vermarktungsstrategie zu entwickeln. Aber bis dato sei da nichts passiert, beklagt Weik.

Auch beim Innenstadtumbau zeigten sich heute Überraschungen, weil nicht klar definiert worden sei, wohin man wolle: "Da gibt es plötzlich Außengastronomie und die Leute wundern sich, dass die abends auch mit Geräuschbelästigungen für die Anwohner verbunden ist", nennt Weik ein Beispiel. Ein weiteres: Bei der Kaufhausplanung habe niemand daran gedacht, dass eine total beruhigte Innenstadt und die Notwendigkeit, ein Kaufhaus auch zu beliefern, unter einen Hut gebracht werden müssten.

Wermelskirchen stehe in einem harten Wettbewerb mit den anderen Städten: "Wir müssen deshalb unsere Alleinstellungsmerkmale hervorheben und offensiv mit ihnen werben. Und ein Stadtschild ist nun mal eine preiswerte und sehr effektive Gelegenheit, Vorbeifahrende nach Wermelskirchen einzuladen", meint der Bürgermeister. Ein Zusatz fürs Stadtschild könne Teil einer breit angelegten Werbung für Wermelskirchen sein. Dabei müsse man sich fragen, ob man mit einem Zusatz das Bestehende oder das Zukunftsweisende ausdrücken wolle.

Dellmannstraße in den Navis

Er erinnert: "Wir haben es doch schon geschafft, die Dellmannstraße von den Bürgern benennen zu lassen. Und die wird heute sogar auf den Navigationsgeräten angezeigt." Die Diskussion, die es nun, angeregt durch den Stadtschild-"Wettbewerb", zu führen gelte, müsse die Frage beantworten: "Wo will Wermelskirchen hin?"

Weik freut sich dabei auf spannende Diskussionen, ob Wermelskirchen zum Beispiel seine Natur im Wettbewerb der Gemeinden um den Tourismus in den Vordergrund rücken soll. "Wir könnten uns aber genauso gut als Musik- oder Kulturstadt rühmen. Denn wir haben eine ganz außergewöhnliche Kulturszene mit dem Kunstverein und vielem mehr, aber auch eine Musikschule und ein Sinfonieorchester, die es mit anderen bei weitem aufnehmen können", meint Weik.

Ein paar Schilder kosten nicht viel

Skeptikern, die meinten, es gäbe in Zeiten der Finanzkrise wichtigere Dinge als neue Stadtschilder zu kreieren, sagt Weik: "Die paar Schilder können wir wahrscheinlich sogar selbst beschriften, die kosten nicht viel. Sie können aber eine große Werbewirkung haben."

(RP/rl)
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