Wermelskirchen Kids können Vorbild für Profikicker sein

Wermelskirchen · Seit zwei Jahren engagiert sich Peter Röttelbach bei SV 09/35 als Leiter der Abteilung Jugendfußball. Sein größter Coup: der D-Jugend-Cup mit namhaften Teams aus Europa.

Große Turniere mit namhaften Mannschaften aus ganz Europa sind für Peter Röttelbach besondere Ereignisse, die Nachwuchskickern im Gedächtnis bleiben und motivierende Wirkung haben. Seit zwei Jahren ist der 47-jährige Zimmerermeister als Leiter der Abteilung Jugendfußball im Vorstand von SV 09/35 Wermelskirchen aktiv. Sein bislang aufsehenerregendster Coup war die Ausrichtung des ersten D-Jugend-Cups mit 32 Mannschaften, darunter Manchester United oder Deportivo La Coruna, für die Nullneuner zu Jahresbeginn an den zwei Austragungsorten Schwanen- und Gymnasiumhalle. Dabei verfährt Röttelbach gerne nach dem Motto: "Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat." Für seine Aktionen kann Röttelbach auf seine Bekanntschaften zu professionellen Turnierveranstaltern und Sportagenturen bauen.

Den Start in seine Amtszeit bezeichnet Peter Röttelbach rückblickend als schwierig: "Ich musste quasi bei Null anfangen. Die Jugendabteilung musste sich komplett neu aufstellen." Er sei froh, dass es gelungen sei, sieben Teams bei der Stange zu halten und sogar eine Bambini-Mannschaft ins Leben zu rufen. Junge Kicker liegen Peter Röttelbach am Herzen, auch weil er weiß, dass Nachwuchssportler gleichzeitig Nachwuchs für den SV 09/35 bedeuten: "Besondere Aktionen sind Werbung für den Verein, sie machen eine Mitgliedschaft interessant." Und weiter: "Wir müssen es den Kids ermöglichen, bei großen Turnieren und gegen namhafte Mannschaften anzutreten. Dadurch sammeln sie Erfahrungen, die ihnen sportlich weiterhelfen, und Erinnerungen, die sie nie vergessen." So organisierte der Abteilungsleiter unlängst bereits zum zweiten Mal den Besuch des Malmö FF, dessen E-Jugend-Team bei Gastfamilien in Wermelskirchen beherbergt wurden. Im Gegenzug konnte ein E-Jugend-Team von SV 09/35 an einem der größten U11-Fußballturniere in Europa im Großraum Düsseldorf teilnehmen. Sicherlich kämen die Eifgenkicker bei derartigen Turnieren an ihre sportlichen Leistungsgrenzen, dennoch sei der Wert des Erlebnisses ein bleibender.

Peter Röttelbach ist gebürtiger Saarländer, wuchs bis zu seinem 24. Lebensjahr in Wermelskirchen auf und lebt heute in Remscheid, Seine Verbundenheit zu SV 09/35 rührt aus Kindheitstagen, als er für die Nullneuner kickte. Über alte Bekanntschaften wurde Röttelbachs Engagement für den Verein wieder geweckt. Seine beiden Söhne Timo und Nico trainieren die C1-Jugend bei 09/35. "Ich habe einfach Spaß an solchen Unternehmungen", beschreibt Röttelbach seinen engagierten Einsatz. Große Nachwuchsturniere böten "Fußball vom anderen Stern" und "von der Leidenschaft der Kids kann sich manch ein Profikicker eine Scheibe abschneiden".

In den nächsten Wochen beschäftigt sich Peter Röttelbach mit der Organisation der Neuauflage "seines" Internationalen D-Jugend-Turniers, das für den 12. und 13. Januar 2019 terminiert ist. "Die Vereine müssen ja demnächst die kommende Saison planen. Es wird bei 32 Mannschaften bleiben, denn wir haben ja nicht mehr als zwei Hallen", blickt Röttelbach aus. Er erwarte noch mehr "große Namen" als bei der Premiere: "Der Erfolg des Turniers hat sich herumgesprochen. In England haben wir die höchste Punktzahl bei der Bewertung des Ablaufs bekommen." Die "großartige Resonanz" habe ihn noch vier Wochen danach mitgerissen: "Nachdem sich die Anspannung löste, war ich auf Wolke Sieben. Das Turnier war ein Ereignis für 09/35, für Wermelskirchen und für die Region."

Derlei Aktionen sind in den Augen von Peter Röttelbach unabdingbar mit einem modernen Verein verbunden, um den jungen Mitgliedern Möglichkeiten zu bieten. Dennoch ist sich der Abteilungsleiter der Fußballjugend sicher: "Der wichtigste Schlüssel, um den negativen Trend bei der Nachwuchsentwicklung umzukehren, ist die Schaffung eines Kunstrasenplatzes im Eifgen." Im Rahmen des großen E-Jugend-Turniers besuchte Röttelbach eine Sportanlage in Velbert und stellte fest: "Das sind Welten im Vergleich zu uns. Dabei könnten wir mit Kunstrasen bei einem solchen Wettbewerb durchaus auch Austragungsort sein."

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort