Wermelskirchen Sängerinnen und Musiker verzaubern das Publikum

Wermelskirchen · Die raumgreifenden Klängen entsprangen nicht nur den Noten. Vielmehr verwob sich die Musik mit der besonderen Atmosphäre und Akustik einer Kirche zu einem fast schon mystischen Flair, das die Fantasie in die Welten von mittelalterlichen Burgen sowie Sagen und Legenden um magische Wesen, von denen abends in britischen Pubs erzählt.

 Das Vokalensemble trat gemeinsam mit den Musikern von "psalterion" in der Kirche St. Michael auf.

Das Vokalensemble trat gemeinsam mit den Musikern von "psalterion" in der Kirche St. Michael auf.

Foto: Jürgen MOll

In der Reihe "Sonntags um Fünf" gaben zwei Gruppen der Wermelskirchener Musikschule, das Vokalensemble und das Ensemble für Alte Musik "psalterion", ein gemeinsames Konzert in der St. Michael-Kirche. Nach der gut einstündigen Veranstaltung aus Instrumental- und Chorklängen entließen die neun Sängerinnen und acht Musiker ein be- und verzaubertes Publikum in den Abend.

Unter dem Stichwort "The fairy queen" widmeten sich die Akteure unter der Leitung des ehemaligen Musikschulleiters Alfred Karnowka ("psalterion") und der Sopranistin Veronika Madler (Vokalensemble) Liedern und Tänzen aus England, Irland und Schottland. Im Rückblick auf die gerade geschlossene Vermählung von Prinz Harry und Meghan Markle sagte Kirchenmusiker Marcus Richter zur Begrüßung 75 Zuhörer: "Mit einer royalen Hochzeit kann ich heute nicht dienen, aber zumindest mit der Queen - der Fairy Queen."

Die "Fairy Queen" ("Feen Königin") sei Anfang des 17. Jahrhunderts ein "großes Thema" für die Bevölkerung auf den britischen Inseln gewesen, erläuterte Alfred Karnowka, der dafür bekannt ist, sich in Genres und Nischen der Musikgeschichte regelrecht hinein zu fuchsen: "Die Menschen liebten damals Sagengestalten. Daher rühren viele Lieder und Gedichte, die sich inzwischen zu Volksmusik, zu Kulturgut entwickelt haben."

Für das Konzert hatten die Musiker und Sängerinnen einen Wechsel aus schwungvollen Liedern und schmeichelnden, ruhigeren Balladen zusammengestellt. Mal prägten Streicher und Flöten die Klänge, die sich im Kirchenschiff entfalteten, mal sang Veronika Madler solo zur Akustikgitarrenbegleitung von Alfred Karnowka ("Spancil Hill" von dem irischen Komponisten Michael Considine, der in die USA auswanderte und sich in dem Lied an seine Heimat erinnert).

Ebenso nahmen sich die Wermelskirchener Ensembles dem Lied "Dandy Boy" an, das aus dem Jahr 1912 stammt und durch diverse Interpretationen von unter anderem "The Pogues" oder Bing Crosby weltweite Bekanntheit erreicht hat. Zwei Stücke "entnahmen" die Musiker der Oper "The Fairy Queen" (Uraufführung am 2. Mai 1692 in London) und rückten damit den Komponisten Henry Purcell in den Fokus.

"Dieser Mann hat wundervolle Musik geschrieben", lobte Alfred Karnowka überschwänglich. "Gelobt" wurden er und seine Mitstreiter schließlich vom Publikum - in Form von Standing Ovations.

(sng)
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