Wermelskirchen Abiball wird zum Auswärtsspiel

Wermelskirchen · Der Wermelskirchener Abiturienten können ihren Abiball aus Platzmangel nicht in der Stadt feiern. 160 Schüler und ihre Familien werden daher ins Kölner Rhein-Energie-Stadion ausweichen.

Wermelskirchen: Abiball wird zum Auswärtsspiel
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Dort, wo normalerweise der 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga um Punkte kämpft und knapp 50.000 Fans ihre Mannschaft anfeuern, stehen am 8. Juli nicht sportliche, sondern schulische Höchstleistungen im Mittelpunkt. Denn wegen fehlender Räumlichkeiten und einer kurzfristigen Absage der Stadt Wermelskirchen hat sich der aktuelle Abiturjahrgang des Gymnasiums dazu entschlossen, seinen Abiball zum Auswärtsspiel werden zu lassen.

"Eigentlich hatten wir die Verträge für die Anmietung der Mehrzweckhalle schon unterschrieben, aber jetzt kam relativ spät die Absage der Stadt, weil dort noch Flüchtlinge untergebracht sind", berichtet Schülerin Celine Platt, die für die Organisation des Abiballs verantwortlich ist. Aufgrund der Absage habe man sich dann kurzfristig in der Region nach alternativen Veranstaltungsräumen umschauen müssen, unter anderem in Wuppertal.

Doch schnell wurde klar: Alle Auswahlmöglichkeiten sind zu klein. "Wir sind mit 160 Abiturienten eine große Stufe und wollen schließlich auch unsere Familien dabei haben", erklärt Platt. Mit insgesamt 900 Personen plant die angehende Abiturientin für die große Feier, jeder Abiturient kann bis zu fünf Familienmitglieder mitbringen.

Über Umwege kamen die Schüler in Kontakt mit der Kölner Sportstätten GmbH, die als Stadionbetreiber die Räumlichkeiten im Stadion bewirtschaftet. Nach ersten Gesprächen gelangte man schnell zu einer Übereinkunft. "Die Mietkosten liegen gar nicht so viel höher, als wenn wir in Wermelskirchen oder Wuppertal etwas gebucht hätten." 8700 Euro Miete zahlen die Schüler nun für den Businesslogenbereich des Stadions, schätzungsweise zehn- bis zwölftausend Euro wird der Abiball inklusive Buffet, Fotograf und DJ kosten. "Aufgrund der Entfernung werden wir zusätzlich auch Shuttle-Busse zur Verfügung stellen, die unsere Gäste dann hin und her fahren. Alleine die kosten schon über 1000 Euro", beziffert Platt die entstehenden Kosten.

Die gute Nachricht allerdings ist, dass der Abiball zum Großteil schon vorfinanziert ist. "Über unsere Abipartys und Aktionen wie den Waffelverkauf auf der Kirmes haben wir schon genug eingenommen, um das alles bezahlen zu können. Nur das Buffet muss noch finanziert werden, da werden aber die Einnahmen aus den Kartenverkäufen für den Abiball ausreichen."

Insgesamt also ein enormer finanzieller Aufwand. Aber schließlich soll es für die Schüler und ihre Familien der schönste Tag des Jahres werden. Und zusätzlich wartet am 8. Juli dann noch ein besonderer Höhepunkt auf die Schüler: Sie werden durch den Spielertunnel ins Stadion einlaufen, während ihre Familien auf der Haupttribüne sitzen und sie feiern können.

Ein wenig Stadionatmosphäre wird dann also doch aufkommen.

(p-m)
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