Ausstellung in der Erlöserkirche Dalheim Kunst in der Kirche hat Tradition

Dalheim · Barbara Kauven zeigt Blumenbilder in religiösen Räumen und bringt ihre Kunst in Kontext mit Göttlichem.

 Galerist Klaus Noack erläutert den Besuchern in der Dalheimer Erlöserkirche die Werke von Barbara Kauven.

Galerist Klaus Noack erläutert den Besuchern in der Dalheimer Erlöserkirche die Werke von Barbara Kauven.

Foto: Renate Resch/RENATE RESCH

Der Wassenberger Galerist Klaus Noack nutzte den vielleicht letzten Spätsommertag des Jahres für eine neue Ausstellung im Rahmen „Kunst und Kirche“ in der Dalheimer Erlöserkirche. Die in Mönchengladbach lebende Künstlerin Barbara Kauven zeigt in dieser Reihe einige ihrer herbstlich anmutenden Blumenbilder. In Öl und Acryl fängt sie Stimmungen aus dem Garten oder von Spaziergängen ein und setzt sie in ihre Bilder um. Sträuße in Vasen interpretiert die Künstlerin in ihrer eigenen Manier, nicht fotorealistisch, jedoch durchaus in gegenständlicher Malweise. Abstrahiert und mit der Farbe spielend, präsentieren sich die Arbeiten großformatig auf Leinwand oder in handlichen Formaten mit zum Teil außergewöhnlichen Rahmen.

Ihr Spiel mit den Farben der ausgestellten Arbeiten, entspricht der Jahreszeit und erstreckt sich im gedämpft-farbigen Bereich. Die Blumenmotive zeigen Barbara Kauvens Eindrücke von organischer Lebendigkeit was die frische Blüte ebenso wie das langsame Verwelken und sich Verändern der Blume im Verblühen beinhaltet. Das Vanitas-Motiv ist also ebenso ihr Gestaltungsausdruck wie die neu erblühte Herbstpracht. Schönheit und Vergänglichkeit liegen nah beieinander, was die Künstlerin in zahlreichen Betrachtungsformen und unterschiedlicher gedeckter oder frischer Farbigkeit zeigt.

Die Technik der Öl- und Acrylmalerei ermöglicht es dem Künstler in Phasen zu arbeiten und nach dem Trocknen des Werkstückes nochmals Veränderungen daran vorzunehmen oder es noch zu ergänzen. Jede Schicht kann durch die deckende Farbe übermalt werden und so eine veränderte Wirkung erhalten.

Bereits vor etwa 20 Jahren ist die Reihe „Kunst und Kirche“ in Dalheim ins Leben gerufen worden. Kunstinteressierte und offene Pastoren machten es möglich, die Kirche in Wechselausstellungen für die Kunst zu nutzen. In Zusammenarbeit mit dem Galeristen Noack wechseln die Ausstellungen in diesem Rahmen alle sechs bis acht Wochen und ermöglichen es, so sowohl jungen als auch regional bekannten Künstlern ihre Arbeiten in diesem Zusammenhang zu zeigen.

Ursprünglich war alle Kunst der Religion gewidmet. Im Mittelalter hatte lediglich religiöse Kunst eine Daseinsberechtigung. Dieser Kunstbegriff hat sich dramatisch gewandelt. Kunst existiert gegenwärtig losgelöst von Religion und ohne diese Verbindung. Trotzdem macht es Sinn, diese Tradition auch im Jetzt und Heute zu beleben. War die ursprüngliche Intention, Gott und die Schöpfung mit künstlerischer Interpretation zu preisen und zu ehren, kann sie heute noch Sehnsucht und Visionen der Künstler transportieren oder Betrachter dazu veranlassen, sich mit transzendenten Welten zu beschäftigen.

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