Rheinhausen: Triennale in der Kirche St. Barbara: Kunst und Auszeichnung

Duisburg · Ein Vortrag in der ehemaligen Kirche St. Barbara in Rheinhausen beschäftigt sich mit Sakralbauten der Nachkriegszeit. Die Kirche bekommt die Auszeichnung „Big Beautiful Building“.

 Die ehemalige Kirche St. Barbara in Rheinhausen ist Schauplatz der Ruhrtriennale.

Die ehemalige Kirche St. Barbara in Rheinhausen ist Schauplatz der Ruhrtriennale.

Foto: RP/Henning Rogge/Urbane Künste Ruhr

Die ehemalige Kirche St. Barbara in Rheinhausen ist, wie berichtet, Schauplatz der diesjährigen Ruhrtriennale. Dort ist zurzeit die Ausstellung „Vom Nutzen der Angst - The Politics of Selection“ der Künstlerin Peggy Buth zu sehen. Im Kirchraum finden in den kommenden Wochen verschiedene Veranstaltungen statt. Zu einem besonders interessanten Vortrag wird für Sonntag, 26. August, 15 Uhr, eingeladen.

Der moderne Kirchenbau hatte im 20. Jahrhundert an Rhein und Ruhr seinen Höhepunkt. Insbesondere der Sakralbau der Nachkriegszeit ist geprägt durch eine außergewöhnliche und zukunftsweisende Architektur – im Gegensatz zur eher traditionellen Ausrichtung der Kirche als Institution. Die ehemalige Stadtkonservatorin und Generaldirektorin der Museen Köln, Hiltrud Kier, und Tim Rieniets, Geschäftsführer der StadtBauKultur NRW, geben an dem Sonntagnachmittag anhand von Bildmaterial Einblick in den Bestand und die Geschichte des Kirchenbaus in der Region.

Im Anschluss an den Vortrag findet zudem die Auszeichnung der in den 1960er Jahren gebauten und 2011 profanierten Kirche St. Barbara im Rahmen des Projekts „Big Beautiful Buildings“ der Landesinitiative StadtBauKultur Nordrhein-Westfalen und der Technischen Universität Dortmund statt. Die Auszeichnung „Big Beautiful Building“ hat vor kurzem auch das Lehmbruck-Museum bekommen. Über weitere Big Beautiful Buildings in Duisburg wird die RP noch berichten.

Die Künstlerin Peggy Buth setzt sich in der Ausstellung „Vom Nutzen der Angst - The Politics of Selection“ mit der Unternehmenskultur der Friedrich Krupp AG auseinander. Bis heute prägt diese in besonderem Maße die sozialen Verhältnisse im Ruhrgebiet – vom urbanen Raum bis ins Private hinein. Der Ausstellungsort, die profanierte Kirche St. Barbara in Rheinhausen, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Schauplätzen, an denen die Streiks der Kruppianer gegen die Schließung des Hüttenwerks ab den späten 1980er Jahren ihren Ausgangspunkt hatten. Der Arbeitskampf stellt ein zentrales Motiv der Ausstellung dar. Die Landesinitiative „Urbane Künste Ruhr“ begibt sich mit dieser ortsspezifischen Arbeit von Peggy Buth bewusst an einen kunstfremden Ort, der so sprechender Teil der Installation wird.

Bei der Ausstellung handelt es sich um den diesjährigen Beitrag von Urbane Künste Ruhr zur Ruhrtriennale. Anschrift der ehemaligen Kirche St. Barbara: Klausstraße 1, 47226 Duisburg.

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