Wintertipps So wird der Garten winterfest

Wegberg · Vor allem die extrem lange Trockenheit war und ist für die Pflanzen schwierig. Wässern ist nach wie vor wichtig. Gärtnermeister Kleo Montforts erklärt, was jetzt zu tun ist, um den eigenen Garten winterfest zu machen.

 Gärtnermeister Kleo Montforts referierte in einer Veranstaltung des AWM darüber, wie der Garten auf den Winter vorbereitet werden kann. (v.l.) Maria Zohren (AWM-Mitglied), Hedwig Klein (AWM-Sprecherin) und Kleo Montforts stehen vor Rosen und Hortensien.

Gärtnermeister Kleo Montforts referierte in einer Veranstaltung des AWM darüber, wie der Garten auf den Winter vorbereitet werden kann. (v.l.) Maria Zohren (AWM-Mitglied), Hedwig Klein (AWM-Sprecherin) und Kleo Montforts stehen vor Rosen und Hortensien.

Foto: Nicole Peters

Gärtnermeister Kleo Montforts unternahm im Vortrag „Wie mache ich meine Anlage winterfest?“ einen gedanklichen Rundgang durch den Garten. Dabei verwies er darauf, dass das Jahr aufgrund der extrem langen Trockenheit ein schwieriges für die Pflanzen war und immer noch ist. Auch vor dem Winter sei es wichtig, zu gießen, da viele Durst hätten und die Pflanzen mit Hilfe des Wassers Zucker als Frostschutzmittel transportierten. Der Herbst ist nach wie vor beste Pflanzzeit. Die Veranstaltung hatte der „Aktionskreis Wegberger Mühle“ (AWM) organisiert und 45 Zuhörer kamen, um sich die kostenlose Fachberatung anzuhören.

Kübelpflanzen Als Faustregel gilt, dass alle Kübelpflanzen vor dem Frost reingeholt werden sollten. Bevor Margariten oder Fuchsien etwa in den Keller oder die Garage gestellt werden, sollten sie zurückgeschnitten und ihre Blätter abgepflückt werden. Immergrüne können noch zwei oder drei Wochen unter dem Terrassendach im Außenbereich stehen. Die Olive fast den ganzen Winter und der Oleander verträgt bis zu fünf Grad minus. Im Gartenhaus kann ein kleiner Heizer über zwei Wochen starke Kälte hinweghelfen. Ein beheizter Wintergarten am Wohnzimmer ist für das Überwintern nicht geeignet. Besser sind Abstellkammer oder unbewohntes Kinderzimmer. Während der Oleander ein bisschen Licht braucht, können alle Blüher zurückgeschnitten bei vier Grad im Keller stehen.

Rasen Im Herbst zu düngen macht nur Sinn, wenn mehrmals gewässert wurde – sonst liegt der Dünger vom Frühjahr noch. Falls der Rasen gerade wieder grüne „Ohren“ bekommt, kann er leicht gedüngt und dann gewässert werden. Zurzeit können Klee oder Unkräuter sehr gut gespritzt werden. Bei verbrannten Flächen ist das Frühjahr abzuwarten und Liegengebliebenes ist abzuharken. Vertikutieren ist bei gestresstem Rasen im Frühjahr und vor allem bei starkem Mooswuchs zu empfehlen. Kalk kann zur Weihnachtszeit gekörnt oder gepudert aufgetragen und der Dünger relativ zeitig im neuen Jahr, damit die Rasenflächen ansehnlich werden.

Gemüsegarten Das Pflanzenmaterial, das faulen kann, sollte entfernt werden. Kalk-Stickstoff ist gegen Schädlinge zu empfehlen. Im Gewächshaus ist es bei Pilzkrankheiten oder Läusen wirksam: Das Gemisch braucht sechs Wochen, um sich umzusetzen und sollte durch Zugabe von Wasser gelöst werden. Gegen Schnecken kann eine dünne Schicht Schneckenkorn zwischen Beet und Rasen gestreut werden.

Beeren und Obst Stachel- oder Johannesbeersträucher können schon jetzt geschnitten werden: Rund eine Handlänge hinein, ohne sich zu picken sowie etwas älteres Holz raus, wenn jüngeres kommt. Mehltau betrifft die oberen zwei oder drei Zentimeter und sollte ebenfalls weggeschnitten werden. Weinreben sind besser im Januar oder Februar zu schneiden und bei Obstbäumen ist der Winter abzuwarten.

Rosen und Blühendes Bei Rosen, die verblüht sind, sollten die Blütenköpfe weggeschnitten werden. Im Herbst sind sie nur auf ein schönes Aussehen hin zu beschneiden – im Frühjahr erfolgt der starke Schnitt. Die Rosen sind in Bezug auf Pilze meist gesund, bis die ersten Knospen aufgehen; sie sollten vorbeugend alle vier Wochen gegen Mehltau behandelt werden. Bei Kletterhortensien ist alles wegzunehmen, was überflüssig ist, und die Teller- oder Ballhortensie wird am besten im März beschnitten. Hier sollten die Maßnahmen entsprechend der Arten erfragt werden. Kamelien benötigen keinen Rückschnitt und Immergrüne überwintern am besten, wenn unter ihnen ein Sack Torf oder Mulch ausgestreut wird.

Ziergärten Unansehnliche Gräser können mit einer Kordel gebunden und abgeschnitten werden. Viele Spätblüher sind generell im Frühjahr zu schneiden, so auch späte Stauden, Sommerflieder oder Trompetenblume. Beete sind groß zu säubern und klein gehäckseltes Laub dient als natürlicher Winterschutz sowie später als Humus.

Staudenbeet In diesem Beet dürfen die Pflanzen wegwelken und stehengelassen werden. Oftmals finden Bodenlebewesen darin ein Zuhause und verarbeiten sie später zu Humus. Nur aus optischen Gründen sollten sie geschnitten werden.

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