Fußballverein aus Viersen Erneut Chaos im Prozess um Fußball-Randale

Viersen/Mönchengladbach · Nach zwei gescheiterten Anläufen im Prozess um Ausschreitungen bei einem Jugendfußballspiel des Türkisch-Deutschen Freundschaftsvereins Viersen in Neersbroich musste der Verhandlungstag am Donnerstag erneut abgebrochen werden.

 Bei dem Spiel vor drei Jahren wurde unter anderem der Schiedsrichter attackiert.

Bei dem Spiel vor drei Jahren wurde unter anderem der Schiedsrichter attackiert.

Foto: Soccerwatch

Diesmal war einer der Zeugen nicht aufgetaucht – er soll nun von der Polizei gesucht und ins Gericht gebracht werden. Eigentlich hatte das Verfahren bereits im Juli 2021 am Jugendschöffengericht in Mönchengladbach starten sollen, damals waren die Angeklagten des TDFV aber teilweise nicht erschienen. Der Prozess wurde auf November verschoben, dann machten jedoch Terminprobleme einen Start unmöglich.

Als das Verfahren Anfang Mai drei Jahre nach den Handgreiflichkeiten auf dem Sportplatz in Neersbroich endlich starten konnte, waren zunächst vier Verhandlungstage angesetzt worden. Mit viel Glück wird das Gericht am Ende die nahezu doppelte Anzahl benötigen, um den Fall zum Abschluss zu bringen. Nachdem zwischenzeitlich einer der Angeklagten gar nicht erschienen war, trafen die drei Beschuldigten am Donnerstag mit knapp einer Viertelstunde Verspätung ein. Ein früherer Mitspieler der Angeklagten, der als Zeuge aussagen sollte, kam gar nicht. Der Richter gab daraufhin die Anweisung, den jungen Mann zum nächsten Verhandlungstag von der Polizei vorführen zu lassen – und brach den Prozesstag nach knapp 30 Minuten ab. Unverrichteter Dinge verließen die Angeklagten, gegen die teilweise auch wegen eines Raubüberfalls ermittelt wird, feixend das Gericht.

Den Steuerzahler kostet der Strafprozess schon jetzt reichlich Geld – die Kosten für einen abgebrochenen Verfahrenstag dürften im vierstelligen Bereich liegen. Drei Anwälte, zwei Schöffen, ein Berufsrichter, eine Staatsanwältin, eine Schriftführerin und zwei Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe waren anwesend.

Nun soll der Prozess am 14. Juni fortgesetzt werden. Dann soll auch der Trainer der Türkisch-Deutschen Fußballmannschaft aus Viersen als Zeuge gehört werden. Problem: Auch er ist als Zeuge bislang nicht auffindbar.

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