Jugend-, Sozial- und Sportausschuss Tönisvorst will Grundschüler in Sportvereine bringen

Tönisvorst · Noch nicht einig sind sich Stadt und Politik, wie die Bedingungen für Sportgutscheine aussehen.

Zurück geht die Idee auf einen Antrag der CDU-Fraktion: Die Stadtverwaltung soll Sportgutscheine an Grundschüler ausgeben, die damit eine kostenlose Schnuppermitgliedschaft in einem Tönisvorster Sportverein ihrer Wahl bekommen. Die Kosten für die Mitgliedschaft übernimmt die Stadt. So weit waren sich Verwaltung und Politiker schon einig, als die CDU-Fraktion den Antrag vor ein paar Monaten einbrachte. Nun stand er erneut auf der Tagesordnung im Jugend-, Sozial- und Sportausschuss, und wie sich herausstellte, herrscht noch Klärungsbedarf.

Wie lang soll die Schnuppermitgliedschaft dauern, sechs Monate oder ein ganzes Jahr? Oder ist beides zu lang? „Drei Monate reichen völlig, um festzustellen, ob die Sportart zum Kind passt und das Kind sich im Verein wohlfühlt“, meint Michael Lambertz (UWT). Wie hoch darf der Beitrag, den die Stadt pro Kind zahlt, maximal sein, 30 Euro, 60 Euro oder 80 Euro? Werden die Sportgutscheine an alle Grundschüler verteilt oder nur an einen bestimmten Jahrgang, etwa jährlich an die Kinder der jeweils zweiten Klassen?

Manche Vereine sehen in ihrer Satzung eine Schnuppermitglied­schaft nicht vor, wie ist damit umzugehen? Für Birgit Konen (FDP) steht fest, dass die Politiker den Vereinen nicht in die Satzung reinreden sollten. Werden die Gutscheine in den Schulen ausgeteilt und so im Zweifelsfall, wie Christa Voßdahls (SPD) vermutet, im Tornister vergessen, oder sollen interessierte Eltern den Gutschein im Rathaus abholen? Kann jedes Kind nur einmal einen Verein testen oder gibt es die Möglichkeit, in einen zweiten Verein hineinzuschnuppern?

Generell geht die Verwaltung davon aus, dass etwa 30 Prozent der Tönisvorster Grundschüler noch kein Mitglied in einem der zahlreichen Sportvereine der Stadt sind. Für diese Kinder könnte der Sportgutschein ein Anreiz sein, einen Verein zu testen.

Aufgrund der vielen Fragen beschloss der Jugend-, Sozial- und Sportausschuss jetzt aber erst mal, einen Arbeitskreis zu bilden, dem Vertreter des Stadtsportbundes, der Stadtverwaltung und der Fraktionen angehören. Ziel ist es, schnell eine Lösung zu finden, damit die Sportgutscheine, für die im aktuellen Haushalt 4000 Euro eingeplant sind, zum nächsten Schuljahr ausgegeben werden können.

(wic)
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