St. Tönis Schüler tauchen die Stadt beim Martinszug in buntes Licht

St. Tönis · Nach dem Zug der Kita-Kinder am Montag führte am Dienstag der große Martinszug der Schulen durch St. Tönis. Etliche Zuschauer waren gekommen.

 Die Schüler der Grundschule Cornelius­straße haben Laternen mit Rumpelstilzchen drauf gebastelt.

Die Schüler der Grundschule Cornelius­straße haben Laternen mit Rumpelstilzchen drauf gebastelt.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Schon lange, bevor die Kinder mit ihren Laternen kommen, ist die Innenstadt voller Schaulustiger. Dann hört man es: das Hufgetrappel der Pferde, die Musik der Kapellen und die singenden Schüler. Hoch zu Roß sitzt Robert Brunner im Gewand eines römischen Soldaten und führt den Zug an. Neben ihm reiten zwei Herolde, hinter ihm ziehen 1200 Kinder der drei St. Töniser Grundschulen sowie die fünften und teilweise auch sechsten Klassen des Michael-Ende-Gymnasiums und der Rupert-Neudeck-Gesamtschule.

Die Kinder haben sich viel Mühe gegeben und aus ihren Laternen echte Hingucker gemacht. Die Grundschule Hülser Straße hat die ganze Welt in große, runde Fackeln gepackt. Auch grüne Drachen und gelbleuchtende Äpfel sind zu sehen. Die Grundschule Cornelius­straße hat Elefantenlaternen gebastelt und welche mit Rumpelstilzchen drauf. Auch gelbleuchtende Schlafmützen und Mühlen sind zu sehen. An der Katholischen Grundschule lassen die Kinder Fliegenpilze und Schmetterlinge leuchten.

 Die Apfellaternen der Schüler der Grundschüler Hülser Straße leuchten gelb.

Die Apfellaternen der Schüler der Grundschüler Hülser Straße leuchten gelb.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Die Rupert-Neudeck-Gesamt­schule ist mit den Schülern der Stufen fünf und sechs vertreten, die das Thema „fantastische Kreaturen und Fabelwesen“ kreativ umgesetzt haben. Der fünfte Jahrgang des Gymnasiums hat Kinder mit Laternen auf der Fackel. Angekündigt wird die Schule von einer Riesenlaterne, die Motive aus Michael-Ende-Geschichten zieren. Außerdem wieder dabei: Lok „Emma“, die einige Oberstufenschüler im Vorjahr gebastelt haben.

Nach dem fast zweistündigen Zug versammeln sich alle Teilnehmer am Pastorswall. Auf dem Hügel im Park brennt ein großes Feuer, an dem Jupp Beudels als armer Mann sitzt. „Erbarmt Euch, Herr, ob meiner Not und gebt mir eine Gabe. Mir fehlt das Kleid, mir fehlt das Brot, und arm ist meine Habe“, ruft er dem vorbeireitenden Soldaten zu. „Bruder, Du in dieser Kälte, ohne Heimat, ohne Haus. Keiner hat mit Dir Erbarmen, schaut nach Deiner Not sich aus“, antwortet Martin. Und wieder wendet sich der Bettler an ihn: „Ich bitt’ Euch, Herr, geht nicht vorbei, habt Mitleid mit mir Armem.“ So bleibt Martin stehen, zieht das Schwert und spricht: „So nimm die Hälfte meines Mantels, den ich gerne mit Dir teil. Sprich von Dank nicht, lieber Bruder, denn mich treibt sehr große Eil.“

Während Martin losreitet, stimmen die Musikkapellen das Martinslied an, und die Kinder halten ihre Laternen hoch. Für Lars Kuhlenschmidt, Vorsitzender des Martins-Komitees, der Höhepunkt des Umzugs: „Wenn die Kinder bei der Martinsszene andächtig lauschen und hinterher stolz ihre Laternen in die Höhe halten, ist das immer ein ganz besonderer Moment.“ Mit einem Feuerwerk geht der 135. Martinsumzug in St. Tönis zu Ende. 2000 Tüten sind an St. Töniser Kinder verteilt worden, 1700 Weckmänner haben die Schüler des MEG zu Senioren gebracht, und St. Martin hat das Seniorenheim besucht.

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