Tönisvorst "Licht aus" mit den Rattenfängern?

Tönisvorst · SPD und Grüne nahmen UWT-Fraktionsmitglied Brink heftig aufs Korn.

Die Unabhängige Wählergemeinschaft Tönisvorst, vor 25 Jahren von SPD-Aussteigern gegründet, ist in Sachen Haushalt ein notorischer Neinsager. So auch Axel Brink wieder in der Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagabend. Er mahnte an, dass die Stadt längst von der Substanz lebe und die Schulden auf die nächste Generation schöbe. Alle Jahre wieder — aber die Fraktionsspitzen von SPD und Grünen schossen verbal zurück — ohne dass Sitzungsleiter und Bürgermeister Thomas Goßen einschritt. Die UWT wurde bei der Kommunalwahl 2009 immerhin mit 9,66 Prozent gewählt und wurde damit nach CDU und SPD drittstärkste Kraft. Die UWT ist damit nicht irgendeine kleine Splitterpartei ohne Rückhalt in der Bürgerschaft.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Cox freute sich schon, dass die UWT in 20 Jahren nicht mehr dem Rat angehören werde. Ihm sei die Haltung der UWT suspekt, die Vorschläge amüsierten ihn. Wer keine Verantwortung trage, könne leicht aufs Ganze gehen. Cox, der frühere Juso-Vorsitzende und Ex-SPD-Ratsherr in Tönisvorst, steigerte sich zu der Bemerkung, Brink fehle es an Verständnis für die Haushaltsthematik, und fügte ironisch hinzu — "und an nichts anderem".

Den Vogel schoss aber SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Heinz Michael Horst ab. Er kanzelte Brink mit "Borniertheit" und "Rattenfänger" ab. Die Botschaft der UWT sei simpel, aber diese Gruppe habe nicht genug Leute hinter sich. Der Auftritt von Axel Brink im Haushaltsausschuss sei "surreal". Wenn die UWT heute an der Macht wäre, dann machte sie das Licht aus. Die anderen Fraktionen schwiegen dazu. Die kommende Ratssitzung dürfte lustig werden.

(hb)
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