Baseball Trainer Frazier sieht wieder Selbstvertrauen bei den Alligators

Solingen · Heute und morgen empfängt der Baseball-Bundesligist die Heidenheim Heideköpfe zu den ersten beiden Play-off-Viertelfinalspielen.

 Alligators-Trainer Ron Frazier meint, sein Team könne Heidenheim gleich zwei Mal zu schlagen.

Alligators-Trainer Ron Frazier meint, sein Team könne Heidenheim gleich zwei Mal zu schlagen.

Foto: Köhlen

Das Selbstvertrauen ist zurück bei den Solingen Alligators. So könnte man Ron Fraziers Analyse der vergangenen Monate zusammenfassen. Der Baseball-Trainer unterteilt die beendete reguläre Saison in drei Abschnitte. "Wir haben ordentlich begonnen, sind dann auf gute Teams getroffen und haben gleichzeitig schlecht gespielt, um danach über harte Arbeit zurück zu unserer Form zu finden und neues Selbstvertrauen zu gewinnen", sagt Frazier. Entsprechend optimistisch ist der Alligators-Coach vor der heute beginnenden Viertelfinalserie gegen die Heidenheim Heideköpfe.

Drei Siege benötigen die Alligators zum Erreichen des Halbfinals - zum zwölften Mal in Folge und zum insgesamt 13. Mal in 14 Bundesliga-Saisons. Nur 2004 scheiterte die Mannschaft in der Runde der letzten Acht im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. In dieser Spielzeit wird es aber so schwer wie lange nicht mehr. Denn es wartet nicht irgendwer, sondern der amtierende Deutsche Meister. Die Heidenheim Heideköpfe sind eine Hausnummer, auch wenn sie in der Bundesliga-Süd neun Niederlagen kassiert haben. Denn mit den Mainz Athletics hat eine Überraschungsmannschaft den ersten Platz geholt. Dahinter rangieren mit Regensburg und Heidenheim die üblichen Verdächtigen.

"Ich kenne die Heidenheimer nicht, habe aber natürlich mit einigen unserer erfahrenen Spielern gesprochen und die Statistiken studiert", erläutert Frazier. "Es sieht so aus, dass sie uns offensiv überlegen sind." Doch die Schlagleistungen entscheiden in den Play-offs nur selten. Zumeist gewinnt das Team mit den besseren Werfern. "Und da brauchen wir uns mit André Hughes und Wayne Ough nicht zu verstecken." Beide Pitcher haben zuletzt sehr souverän gespielt und gerade bei den Spitzenspielen in Bonn sogar überragende Leistungen gezeigt. "Wenn sie in Form sind, werden wir unsere Chance haben", ist sich der Trainer sicher.

Die Heidenheimer sind traditionell nicht bekannt für überragendes Pitching. 2013 und 2014 gewannen die Alligators im Halbfinale beziehungsweise Finale die Serie jeweils mit 3:1, weil sie die besseren Werfer auf dem Hügel hatten. Im Gesamtbild jedoch haben die Solinger nachgelassen. Der Kader ist nicht mehr so stark wie vor zwei oder drei Jahren. Dazu haben die Heideköpfe mit Wes Roemer einen starken Importwerfer für die zweite Partie. Im ersten Duell müssen die Alligators mit Luke Sommer rechnen. Der US-Amerikaner mit deutschem Pass hat in dieser Spielzeit erst vier Partien absolviert, soll aber für die Play-offs zur Verfügung stehen.

Als Favorit gelten die Solinger demnach weder heute noch morgen (beide 14 Uhr, Weyersberg), auch wenn sie als Zweiter im Norden in diese Rolle gedrängt werden. Frazier ist dennoch zuversichtlich - nur der Modus macht ihm Sorgen. Denn die Alligators absolvieren als besser platzierte Mannschaft zwar die ersten beiden Partien zu Hause, doch am kommenden Wochenende geht es dann nach Heidenheim, wo alle weiteren Begegnungen, inklusive der möglicherweise entscheidenden fünften, ausgetragen werden. "Das ist ein erheblicher Nachteil, denn durch diesen Modus stehen wir jetzt unter enormem Druck. Normalerweise könnten wir mit einem Split, also einem Sieg und einer Niederlage, an diesem Wochenende zufrieden sein. Sollte es aber wirklich so kommen, müssten wir zwei Mal in Heidenheim gewinnen. Das würde ganz schwer", ist sich Frazier sicher.

Die Alligators setzen also alles daran, in Solingen beide Partien zu gewinnen. "Die Jungs haben seit unserer schwachen Phase Mitte der Saison so hart trainiert, sie sind auch dazu in der Lage, Heidenheim zwei Mal zu schlagen. Darauf sollten wir uns fokussieren", betont der Coach. "Am Modus können wir ja eh nichts ändern, auch wenn er uns nicht gefällt."

(trd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort