Hockey Spitzenreiter für zwei Stunden

Hockey · Erst vor dieser Saison hatten die B-Mädchen des TSV Aufderhöhe beschlossen, nicht mehr mit den Jungen Hockey spielen zu wollen. In der Kleinfeld-Bezirksliga haben die Zehn- bis Zwölfjährigen nun Chancen auf den Titel.

Es ist der erste Auftritt auf dem eigenen Kunstrasen. Und dann gleich auch noch das Spitzenspiel gegen den punktgleichen Tabellenführer. Entsprechend nervös und leicht unkonzentriert agieren die Hockey-Mädchen des TSV Aufderhöhe in den ersten Minuten. Die Schläger sind häufiger um einen Sekundenbruchteil zu spät auf dem Boden, um die Kugel zu stoppen oder sie dem Gegner abzunehmen.

Die SSG Sankt Augustin hat deshalb in den Anfangsminuten mehr vom Spiel und bekommt nach einem Fußspiel im Torraum auch eine Kurze Ecke zugesprochen. Vor der Ausführung kramen vier Feldspielerinnen Gesichtsmasken hinter dem Tor hervor und streifen sie über, bevor sie sich in der Abwehr neben Torhüterin Aylin Pierchalla auf die Linie postieren. Eine empfohlene Maßnahme, die nicht von allen Teams umgesetzt wird.

Mit den Masken, die nach der mühelos geklärten Ecken-Situation wieder zurück hinter die Grundlinie geworfen werden, verschwinden auch die Unsicherheiten. Nun sind die Solinger B-Mädchen plötzlich drückend überlegen. Ein Zeichen dafür waren vier Kurze Ecken innerhalb von fünf Minuten.

Karina Dick eröffnet die Reihe gefährlicher Torschüsse, von denen der dritte mit dem Halbzeitpfiff hinter der Linie landet. Aus der Nahdistanz hat Sarah Fiebig getroffen. Trotz weiterer guter Möglichkeiten in den zweiten zwölf Minuten bleibt es bei dem 1:0, mit dem die vor dieser Saison ins Leben gerufene Mannschaft zumindest für zwei Stunden an die Tabellenspitze der Kleinfeld-Bezirksliga klettert.

Von nicht allzu langer Zeit hatten die zehn- bis zwölfjährigen Mädchen noch auf den Zusammenhalt in einer gemischten Mannschaft geschwört. "So aber entwickeln sich die Dinge eben", sagt Abteilungsleiterin Annette Brunner. "Sie kommen langsam in das Alter, in dem sie lieber alleine bleiben wollen." Mit 13 Spielerinnen war der Kader auch groß genug, um im Rheinbezirk für die Kleinfeld-Turniere zu melden. "Der Erfolg der gleichaltrigen Jungen in der Hallensaison hat die Mädels angespornt, es ihnen nun auf dem Feld nachzuahmen." Jeder Sieg sei gut für den Zusammenhalt.

Antreiberin Maike Faßbeck

Davon hat es auf Natur- oder Kunstrasen schon reichlich gegeben. Beim Heimturnier an der Zietenstraße ließ das Team von Trainer Tobias Dick noch einen 5:0-Erfolg gegen die SG Palotti Rheinbach folgen. Auch in dieser Partie glänzte Maike Faßbeck als Antreiberin mit ihrer Spielstärke und ihren Vorlagen sowie als Torschützin. Die weiteren Treffer markierten Elena Herbertz und Sarah Fiebig (3).

Nur den Club Raffelberg können die Solingerinnen nicht besiegen. Wie im Hinspiel gab es eine Niederlage. Durch unsportliches und unfaires Verhalten sowie Meckern aus dem Konzept gebracht verloren die TSV-Mädchen mit 0:2 und damit auch wieder die Tabellenspitze.

(RP)
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