Basketball Sonderaufgabe für Stando

Vielversprechend startete die BG Solingen in das neue Jahr. Der Tabellenvorletzte der 2. Basketball-Regionalliga lieferte sich mit dem Willicher TV ein ausgeglichenes Duell, das der Spitzenreiter glücklich mit 78:76 gewann.

Acht Sekunden verblieben für den letzten Angriff, um sich in die Verlängerung zu retten oder sogar für eine Sensation zu sorgen. Der alles entscheidende Wurf aber blieb aus. Ein Fehlpass besiegelte die 76:78-Niederlage der BG Solingen beim Willicher TV und ließ den Tabellenführer der 2. Basketball-Regionalliga mit einem blauen Auge davon kommen. "Wir haben zwar viel Lob für unseren Auftritt bekommen, aber dafür können wir uns im Kampf um den Klassenerhalt wenig kaufen", sagt Stefan Mikulski. Der BG-Trainer gewinnt zum Abschluss der Hinrunde zumindest die Erkenntnis, dass seine Mannschaft gegen jeden der elf Liga-Konkurrenten gewinnen könne.

Nur ein Mini-Aufgebot hatte in Willich zur Verfügung gestanden. Torben Krause war zwar rechtzeitig zum Meisterschaftsauftakt aus dem Urlaub zurückgekehrt, hatte sich jedoch aus Thailand eine Viruserkrankung mitgebracht. Zudem verzichtete Stefan Mikulski abermals auf Kurzeinsätze von Quentin Boston – aus Gründen der Vernunft: "Seine Fußverletzung ist immer noch nicht richtig ausgeheilt". Dass der Tabellenvorletzte den hohen Favoriten dennoch vor große Probleme stellte, hatte vor allem mit den starken Leistungen zweier Leistungsträger zu tun.

Da wäre Benjamin Dimsic, der sich ganz anders präsentierte als in allen anderen zehn Begegnungen zuvor. Der Routinier hatte sich sonst fast ausschließlich darauf konzentriert, das Spiel zu dirigieren und demnach im Durchschnitt zwei Würfe pro Partie genommen. Gegen Willich stand Dimsic 38 Minuten auf dem Feld, führte unter starkem Druck des Gegners zumeist Regie und nahm sich mehr als zehn Würfe bei einer Trefferquote von rund 60 Prozent.

Und da wäre Paul Stando, der regelmäßig die wichtigste Aufgabe in der Verteidigungstaktik des Trainers übernimmt. Der Flügelspieler macht die Drecksarbeit, indem er beim Gegner einen der stärksten Akteure in Sonderbewachung nimmt. "Diese Arbeit erledigt er glänzend, man sieht es nur kaum", sagt Stefan Mikulski. In Willich hatte es Paul Stando vor allem mit Simon Bennet zu tun und schränkte dessen Wirkungskreise ein. So gut es eben ging. In der Schlussminute war der US-Amerikaner trotzdem der entscheidende Mann.

Bis zur 38. Minute hatte sich keine Mannschaft absetzen können. Mal lagen die Willicher in Front, mal die Solinger. Die Führung aber betrug auf keiner Seite mehr als vier Punkte. So wie beim 74:70 für den Spitzenreiter, als alles darauf hindeute, dass den Gästen wie so oft schon in dieser Saison die Puste in der Schlussphase ausgehen sollte. Mit drei Körben in Serie aber warfen Dominik Senger, Joshua Bender und Bastian Brangs noch einmal eine Führung heraus (76:74). Dann drehte Simon Bennet auf und setzte abgebrüht die Akzente. "Der letzte Ballverlust war nicht entscheidend", bilanziert Stefan Mikulski. Die Niederlage macht der Coach an der Freiwurf-Ausbeute im letzten Viertel fest: "Nur einen von acht Versuchen haben wir verwertet. Das war zu wenig."

(RP)
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