Badminton Fehler gelassen quittiert

Badminton · Nach einem Freilos griffen André Bertko und Frank Heuwing bei den Deutschen Badminton-Meisterschaften in der zweiten Runde erfolgreich ein. Das älteste Duo der Doppel-Konkurrenz profitierte von seiner Routine.

 Nach ihrem Zweitrunden-Sieg gegen die Youngster Dominic Becker und Max Stage hatten André Bertko (l.) und Frank Heuwing im Achtelfinale nichts auszurichten. Die an Position drei gesetzten Erstliga-Akteure Maurice Niesner und Till Zander gewannen im Schnelldurchgang gegen das eingespielte Duo.

Nach ihrem Zweitrunden-Sieg gegen die Youngster Dominic Becker und Max Stage hatten André Bertko (l.) und Frank Heuwing im Achtelfinale nichts auszurichten. Die an Position drei gesetzten Erstliga-Akteure Maurice Niesner und Till Zander gewannen im Schnelldurchgang gegen das eingespielte Duo.

Foto: Radtke

Bei den ersten Ballwechseln hätte es keinen Unterschied gemacht, wenn Hobbyspieler auf dem Feld gestanden hätten. Lange Ballwechsel – Fehlanzeige. Spektakuläre Schmetterschläge – Fehlanzeige. Stattdessen überboten sich André Bertko und Frank Heuwing bei den Deutschen Badminton-Meisterschaften mit ihren Kontrahenten auf der anderen Seite des Netzes mit anfängerhaften Fehlern.

"Das ist ganz normal für ein Auftaktmatch", sagt André Bertko, Doppelspezialist des STC Blau-Weiß Solingen. "Jeder Spieler muss sich erst einmal an die Umgebung gewöhnen." Vor allem an die Deckenhöhe und die Lichtverhältnisse in der riesigen Seidenstickerhalle in Bielefeld, wo auf sechs Feldern parallel gespielt wird. Aus diesem Grund werden Bertko und sein Langenfelder Doppelpartner im ersten Satz auch nicht nervös, weil sie sich gegen Dominic Becker (Saarbrücken) und Max Stage (Remagen) nicht absetzen können. Aufschlagfehler oder zu spät erreichte Bälle werden gelassen hingenommen.

André Bertko und Frank Heuwing sind die Dinosaurier bei den Deutschen Meisterschaften. Im Alter von jeweils 36 Jahren stellen die beiden das mit Abstand älteste Doppel. "So jung wie in diesem Jahr war das Teilnehmerfeld noch nie", hat Bertko registriert. Für das seit rund 20 Jahren eingespielte Duo ist das die Motivation, immer noch dabei zu sein. "Wenn man sieht, dass man immer noch in der Lage ist, die Jungen zu bezwingen und sie zu ärgern, ist das die beste Bestätigung, noch nicht zum alten Eisen zu gehören." Dabei hatten Frank Heuwing und André Bertko darüber nachgedacht, sich nur noch auf die Altersklassen-Wettbewerbe zu konzentrieren. "Solange wir aber noch auf höchster Ebene nominiert werden, treten wir auch an."

Böse Blicke für Bertko

Nach dem Gewinn des ersten Satzes (21:17) verlieren Bertko / Heuwing ihre Gelassenheit. Den frühen 1:6-Rückstand im zweiten Durchgang holen sie gegen Becker / Stage zwar auf, in der Endphase jedoch unterlaufen vor allem André Bertko wieder die typischen Auftaktmatch-Fehler (17:21). Von seinem Partner gibt's dafür böse Blicke. Mehr nicht. "Jeder weiß, dass das einem selbst auch passieren kann", sagt Frank Heuwing. "Genauso ziehen wir uns aber gegenseitig wieder hoch." So wie im entscheidenden dritten Satz, als die Routiniers nach dem Gewinn spektakulärer Punkte erstmals positive Emotionen zeigen. Am Ende haben die Youngster mit 15:21 das Nachsehen. Die beiden 36-Jährigen quittieren das mit einem verschmitzten Lächeln.

(RP)
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