Handball Endspiel vor den Endspielen

Gleich zum Auftakt der zweiten Saisonphase in der 2. Handball-Bundesliga Süd wartet auf den Bergischen HC ein richtungsweisendes Duell. Beim TV Hüttenberg geht es darum, den Tabellennachbarn auf Distanz zu halten und den Anschluss an die HSG Düsseldorf nicht zu verlieren.

Zwei Pünktchen trennen den TV Hüttenberg vom Bergischen HC vor dem morgigen Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga Süd. Gefühlt ist es lediglich ein einziger Zähler. Gleich zum Saisonauftakt hatte sich der Tabellendritte aus Nordhessen nämlich um den Sieg betrogen gefühlt, weil die SG BBM Bietigheim den Ausgleich zum 25:25-Endstand in den letzten Sekunden mit einem Spieler zu viel auf dem Feld erzielt hatte.

Seit dieser Woche ist es nun amtlich, dass die Hüttenberger nicht mehr darauf hoffen dürfen, dass ihnen nachträglich der eine Zähler noch zugesprochen wird oder die Begegnung noch einmal neu angesetzt wird. Fast fünf Monate nach dem Abpfiff vom 5. September wurde jetzt der Einspruch des TV Hüttenberg abgelehnt – vom Bundessportgericht des Deutschen Handball-Bundes unter dem Vorsitz des Solinger Rechtanwaltes Karl-Hermann Lauterbach. Eine Begründung soll in den nächsten Tagen schriftlich erfolgen. Eventuell aber geht der Rechtsstreit in die nächste Runde, denn in Hüttenberg wird spekuliert, in die Berufung zu gehen.

Erstliga-Gespann an der Pfeife

Geht es nach Raimo Wilde, dann soll der Abstand des Bergischen HC auf den Tabellennachbarn nach dem Abpfiff durch das Erstliga-Gespann Ralf Damian /Frank Wenz vier Zähler betragen. "In diesem Fall wäre danach jedes Spiel für uns ein Endspiel, um Düsseldorf auf den Fersen zu bleiben." So ganz unter den Tisch kehren kann der BHC-Coach die Brisanz des Endspiels vor den Endspielen also nicht, obwohl er sie am liebsten ganz von seinen Spielern fern halten würde. "Ich habe versucht, ihnen die große Anspannung zu nehmen – damit wir ähnlich locker antreten können, wie wir es gegen die HR Ortenau getan haben." Bis zum 43:36-Erfolg hatten die Bergischen noch keine Begegnung gegen eines der Zweitliga-Spitzenteams gewinnen können. "Hier haben wir gezeigt, wozu wir eigentlich in der Lage sind."

Schlechte Erinnerungen

Auch gegen den TV Hüttenberg hatten die Löwen nicht gewinnen können. 31:31 hieß es im Hinspiel nach 60 ereignisreichen Minuten. "Wir haben schlecht gespielt, einen Vier-Tore-Vorsprung verspielt, und Ivan Zoubkoff hat sich schwer verletzt", blickt Raimo Wilde zurück. Den verlorenen Punkt will sich der Coach mit seinem bestmöglichen Kader wiederholen. Jiri Vitek steht ebenso im Aufgebot wie Sebastian Hinze.

Von den Kranken-Meldungen aus dem gegnerischen Lager lässt sich Raimo Wilde nicht beeinflussen. Bei Hüttenberg sei er nämlich vorsichtig. "Bei Jan Gorr sind fast immer Leute krank. Dann aber spielen sie doch alle und trumpfen groß auf." Dennoch scheint zumindest der Einsatz von Florian Billek, dem Haupttorschützen des Tabellendritten, unwahrscheinlich. Für Wilde ist das nicht wichtig: "Ein Handball-Spiel wird nicht auf den Außenpositionen entschieden."

2. Handball-Bundesliga: TV Hüttenberg – Bergischer HC (Freitag, 20 Uhr, Sportzentrum Hauptstraße).

(RP)
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