Bergischer HC Neue Bedingungen

Bergischer HC · Am Dienstag zum Trainingsauftakt ging es beim Bergischen HC noch locker zu. Bis zum Saisonauftakt am 7. September aber will Trainer Ha De Schmitz die Spieler des Handball-Erstligisten vermehrt in Stresssituation schulen.

 Mit Ausnahme von Hendrik Pekeler war gestern der gesamte Erstliga-Kader des Bergischen HC beim Trainingsauftakt vertreten – so auch Neuzugang Fabian Böhm (2.v.l.). Engagiert gingen die Handballprofis beim Fußball zur Sache.

Mit Ausnahme von Hendrik Pekeler war gestern der gesamte Erstliga-Kader des Bergischen HC beim Trainingsauftakt vertreten – so auch Neuzugang Fabian Böhm (2.v.l.). Engagiert gingen die Handballprofis beim Fußball zur Sache.

Foto: Anja Tinter

Mit der letzten getätigten Neuverpflichtung hätte Ha De Schmitz die Wochen vor dem gestrigen Trainingsauftakt ganz ohne Handball genießen können. Nachdem der Wechsel von Henrik Knudsen vom polnischen Erstligisten KS Vive Targi Kielce zum Bergischen HC perfekt war, konnte der Chefcoach des Erstliga-Aufsteigers zumindest die Video-Sichtung potenzieller Neuzugänge einstellen.

Eine Pause gönnte sich der 63-Jährige trotzdem nicht, weil er ganz viel Lust auf die neue Saison habe. "Ich habe alles noch einmal überdacht und die Zeit genutzt, um alle Nebendisziplinen zu bearbeiten."

Schwerpunkte der eigens auferlegten Fortbildung waren die Themen Biomechanik und Psychologie. Ha De Schmitz hat viel gelesen und zahlreiche Gespräche mit Spezialisten geführt, um in der Vorbereitung und im Trainingsalltag neue Aspekte bieten zu können. "Die tägliche Arbeit darf nicht zur Routine werden, das könnte sich in der Meisterschaft negativ auswirken."

Eine Neuerung betrifft das Krafttraining, dass Ha De Schmitz nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Halleneinheit integrieren will. Erst Bankdrücken, dann Sprungwürfe — so oder ähnlich sollen die BHC-Profis in den nächsten Wochen regelmäßig gefordert werden, um ihre Muskulatur besonders zu stärken.

Mentale Vorbereitung

Noch wichtiger ist für Ha De Schmitz die mentale Vorbereitung. Nicht nur, weil sich der Aufsteiger auf reichlich neue Bedingungen einstellen muss. Oder darauf, dass Siege nicht mehr zum Alltag gehören werden. "Negative Erlebnisse müssen ganz schnell wieder aus den Köpfen verschwinden", sagt Schmitz. In der Zweiten Liga sei das nicht das Problem gewesen, weil der Spielplan mit nur wenigen Ausnahmen immer den gleichen Rhythmus zu bieten hatte.

"Von Samstag bis Samstag konnte man in aller Ruhe arbeiten." Im Handball-Oberhaus warten nun Englische Wochen, aufgrund der Europacup-Verpflichtungen der Konkurrenz aber auch mal zehn Tage Pause. "Körperlich ist das kein Problem. Man muss nur umschalten und auf den Punkt seine Bestleistung abrufen können."

Gestern zum Trainingsauftakt beim traditionellen Fußballspiel bei Hako-Sport in Wuppertal-Vohwinkel ließ Ha De Schmitz seine 15 anwesenden Profis noch an der langen Leine. Das wird sich in den nächsten Tagen und Wochen ändern. "Im Hinblick auf die Saison wird es im Training mehr Stresssituationen zu bewältigen geben. Dann wird sich zeigen, wer das abkann und wer nicht." Alleine der Konkurrenzkampf auf den jeweils dreifach besetzten Positionen im Rückraum sei schon Stress genug. "Genau solche Situationen brauchen wir, um in der Ersten Liga bestehen zu können."

Nachfolger für Hinze gesucht

Bis zum Saisonauftakt am 7. September beim TBV Lemgo muss sich allerdings auch herauskristallisieren, wer die Mannschaft in Zukunft führen soll. Ha De Schmitz weiß nur zu gut, was er an Simon Kluge und insbesondere an Sebastian Hinze hatte. "Für den Zusammenhalt der Mannschaft war Seppl mit seinem Engagement als Kapitän ein Glücksfall." Wer auch immer aus dem 16-köpfigen Kader Hinzes Nachfolger wird, tritt ein schweres Erbe an.

(RP/rl)
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