Entscheidung vom NRW-Ministerium steht aus Solinger Modell für Schulen hat noch kein grünes Licht

Solingen · Die Stadt Solingen will ab Mittwoch Klassenstärken halbieren und die Hälfte der Schüler digital unterrichten – hat dafür aber noch nicht den entsprechenden Beschluss vom Land.

Das NRW-Schulministerium habe nach Solingens Ankündigung vom Freitag und Gesprächen mit der Stadt bisher noch keine Entscheidung mitgeteilt, sagte ein Stadtsprecher am Montag auf Anfrage. Aus dem Ministerium hieß es, es werde weiter geprüft, ob das Solinger Modell rechtlichen Vorgaben entspreche und es mit Blick auf das Infektionsgeschehen an den Schulen der Stadt angemessen sei.

Angesichts hoher Corona-Neuinfektionszahlen sollen in Solingen an weiterführenden Schulen bis Ende November wechselweise 50 Prozent einer Klasse im Präsenz-, die andere Hälfte im Distanzunterricht daheim lernen. Das gelte nicht für Grund- und Förderschulen und auch nicht für die Abschlussklassen der Sekundarstufen I und II, hatte die Stadt erläutert. Ziel sei es, die rund 20.000 Schüler vor einer Schulschließung zu bewahren.

Das Ministerium hatte Vorbehalte geäußert und will noch rechtzeitig vor dem geplanten Inkrafttreten am Mittwoch entscheiden. Die Stadt überlässt den Schulen die organisatorische Entscheidung, ob sie etwa im Wochenblock oder tageweisen Wechsel verfahren wollen. Man gehe davon aus, dass die Planungen dazu vor Ort angelaufen seien, schilderte der Sprecher.

Der Stadt sei zwar keine andere Kommune bekannt, die diesen Weg aktuell gehe oder konkret anstrebe. Es gingen aber in Solingen dem Sprecher zufolge schon mehrere interessierte Anfragen aus anderen Kommunen seit letztem Freitag ein. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte sich im WDR dagegen ausgesprochen, im Wechsel einen Teil der Schüler nach Hause zu schicken und den anderen Teil in den Schulen zu belassen: „Wir wollen alles tun, um den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten“.

(dpa)
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