Müngstener Brücke Stadt reicht Welterbe-Bewerbung ein

Solingen/Remscheid · Die Unterlagen wurden dem Land übergeben. Die nächste Entscheidung steht im Oktober 2021 an: Dann meldet NRW drei Welterbe-Vorschläge.

 Die Müngstener Brücke ist Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke und wurde im Jahr 1897 eröffnet. Hinter der Bewerbung zum Unesco-Weltkulturerbe stehen die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal sowie die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin des Baudenkmals.

Die Müngstener Brücke ist Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke und wurde im Jahr 1897 eröffnet. Hinter der Bewerbung zum Unesco-Weltkulturerbe stehen die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal sowie die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin des Baudenkmals.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Geht es nach den Verantwortlichen im Bergischen Land, wird sich die Müngstener Brücke in einigen Jahren mit dem Titel „Unesco-Weltkulturerbe“ schmücken können. So gab es bereits im Jahr 2011 einen ersten Versuch, dem bergischem Wahrzeichen einen der begehrten Plätze auf der entsprechenden Liste zu verschaffen. Und auch wenn dieser Anlauf schließlich scheiterte, verloren die zuständigen Stellen im Solinger Rathaus das eigentliche Welterbe-Ziel nicht aus den Augen.

Ein Ziel, das nun zumindest ein Stück weiter näher gerückt ist. So hat der Welterbe-Koordinator der Klingenstadt und Leiter des Bereichs Strategische Planung in der Stadtverwaltung, Carsten Zimmermann, am vergangenen Freitag die entsprechende Bewerbung beim NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung eingereicht. Wobei sich Zimmermann im Anschluss an die Übergabe der Unterlagen zuversichtlich zeigte, damit eine wichtigen Hürde genommen zu haben.

„Wir sind überzeugt, dass wir mit den Welterbe-Experten eine fundierte Bewerbung auf den Weg gebracht haben. Mit dem Fokus auf der Müngstener Brücke zeigen wir deutlich, welche Bedeutung die Großbogenbrücken haben“, sagte Zimmermann, der bei dieser Gelegenheit noch einmal auf den internationalen Charakter der Bewerbung hinwies.

Tatsächlich unterscheidet sich der neue Anlauf in einem entscheidendem Punkt von dem ersten Versuch vor einigen Jahren. War die Müngstener Brücke seinerzeit nämlich allein ins Rennen gegangen, ist das stählerne Baudenkmal zwischen Solingen und Remscheid diesmal Teil eines ganzen Brücken-„Teams“. So umfasst die Bewerbung neben der Müngstener Brücke fünf weitere, ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Brückenbauten in Portugal, Frankreich sowie Italien.

Den Anfang hat nun die Müngstener Brücke gemacht. Die anderen Partner in dem über Jahre laufenden Bewerbungsmarathon sollen laut Stadt Solingen „die nationale Bedeutung ihrer Brücken zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls darstellen und den Antrag damit vervollständigen“.

Dabei steht die Gesamtbewerbung unter dem Motto „Wir schlagen Brücken in Europa“, wie jetzt Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach betonte, derweil sein Remscheider Amtskollege Burkhard Mast-Weisz ergänzte, die Bedeutung der Brücken gehe weit über ihren historischen Wert hinaus: „Sie als Weltkulturerbe zu vereinen, ist zugleich ein Symbol für den europäischen Gedanken“.

Bis dahin ist es indes nach wie vor ein weiter Weg: Nach der Bewerbung beim Land prüft eine Fachjury. Auf dieser Basis gibt NRW 2021 drei Vorschläge ab. Im Oktober 2023 trifft die Kultusministerkonferenz ihre Entscheidung, im Januar 2024 wird die neue Tentativliste bei der Unesco eingereicht. 2025 soll das erste Projekt der Liste als Welterbe angemeldet werden.

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