Solingen Muslime wehren sich gegen Pauschalurteile

Solingen · Salafisten, die aus dem Nahen Osten operieren und zu Morden an NRW-Politikern aufrufen, haben gestern für Schlagzeilen gesorgt. Zwangläufig fiel dabei auch wieder der Name Solingen, das bis Ende Mai als Hochburg Salafistischer Aktivitäten angesehen werden konnte.

Ruhe ist erst eingekehrt, seit die Organisation Millatu Ibrahim verboten wurde und die Salafisten ihre kleine Hinterhofmoschee an der Konrad-Adenauer-Straße nach einer groß angelegten polizeilichen Durchsuchungsaktion nicht mehr betreten durften.

OB beim Fastenbrechen

In der Klingenstadt geht derweil der Dialog zwischen Christen und Moslems weiter, erst vor kurzem besuchte Oberbürgermeister Norbert Feith eine Veranstaltung zum Fastenbrechen und suchte das Gespräch mit den in Solingen lebenden Muslimen.

"Solingens Muslime möchten sich nicht dauernd rechtfertigen müssen und erklären, dass nicht jeder Moslem auch ein radikaler Salafist ist, ganz im Gegenteil", sagt Ausländerbeauftragte Anne Wehkamp. Was mögliche Aktivitäten von Salafisten in Solingen angeht, so gibt es nach Auskunft von Wehkamp derzeit keine neuen Erkenntnisse. Man werde weiter wachsam sein und sich mit der Thematik befassen. Dazu steht die Stadt in Kontakt mit allem muslimischen Vereinen in Solingen. Auch künftig soll es Informationsveranstaltungen und die Möglichkeit zum Dialog zwischen den Kulturen geben, sagt Anne Wehkamp, die wie viele andere hofft, dass Solingen langfristig aus den negativen Schlagzeilen herauskommt.

(RP/rl)
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