Eishockey Gelungener Fehlstart

Eishockey · Der EC Bergisch Land hat die Regionalliga-Saison mit zwei Auswärtsniederlagen begonnen. Nach einem desaströsen 0:17 zum Auftakt beim Herner EV steigerten sich die Solinger und verloren bei der Grefrather EG nur 3:5.

 Nico Rosewe war an allen drei Treffern des EC Bergisch Land in Grefrath beteiligt. Zweimal gab der Stürmer die Vorlage, ein Tor erzielte er nach einem Solo.

Nico Rosewe war an allen drei Treffern des EC Bergisch Land in Grefrath beteiligt. Zweimal gab der Stürmer die Vorlage, ein Tor erzielte er nach einem Solo.

Foto: Eisenhuth (Archiv)

Vernichtender hätte es nicht losgehen können für den EC Bergisch Land. Der Eishockey-Regionalligist kam beim Herner EV mit 0:17 unter die Räder. "Das war absolut vernichtend", gesteht Trainer Florian Dressler. "Acht Minuten lief es ganz gut, aber dann haben uns die Herner gezeigt, dass sie eine ganze Klasse besser sind. Sie haben ihre Favoritenrolle noch stärker bekräftigt, als ich es erwartet hatte."

Zwar fehlten bei den Solingern noch Markus Robertz, Sascha Fuchs, Christian Neumann und Marcus Pier, doch auch mit den Vieren wäre die Truppe wohl chancenlos gewesen. "Der Gegner hat uns hinter unserem Tor schwindelig gespielt. Es war traumhaft anzusehen — leider auf der falschen Seite."

Wer nun Schlimmstes für die zweite schwere Partie des Wochenendes erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Bergischen schlugen sich bei der Grefrather EG deutlich besser. Torhüter Stephan Schwarz, der in Herne neun Treffer kassiert hatte, bevor er ausgewechselt wurde, erhielt viel mehr Unterstützung in der Defensive.

Die Gäste hielten ihre Positionen konsequenter und ließen die Grefrather daher nicht so unbedrängt agieren wie noch 48 Stunden zuvor die Herner. Zwar musste sich Dressler erneut mit einem 0:3-Rückstand anfreunden, aber nach und nach kam die Truppe immer besser ins Spiel. Felix Wolter ließ den Knoten auf Vorlage von Nico Rosewe und Tim Neuber mit dem ersten Saisontor in der 33. Minute platzen. Ein Alleingang von Rosewe brachte die Solinger vor dem letzten Drittel sogar wieder in Reichweite.

"Im zweiten Durchgang ist unsere Defensivtaktik gut aufgegangen. Danach wollten wir uns offensiver ausrichten", erläutert der Coach. Das funktionierte noch nicht. Gerade die Chancenauswertung blieb mangelhaft. Zur Freude des Trainers klappte immerhin eine taktische Finesse in der Schlussminute. Bei einem 2:5-Rückstand holte Florian Dressler seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Einem Pass von Tim Neuber folgte ein weiterer von Nico Rosewe erneut auf Felix Wolter, der den 3:5-Endstand erzielte.

Ein erfolgreiches Wochenende sieht zwar anders aus, doch die Solinger hatten sich gegen die vermeintlich stärksten Regionalliga-Kontrahenten nicht viel mehr ausgerechnet. Angesichts der Teamstimmung lässt sich der Auftakt sogar als gelungener Fehlstart bezeichnen. "Alle haben erkannt, dass wir schon jetzt einen großen Schritt nach vorne gemacht haben." Besonders erfreulich findet der Coach die Entwicklung einiger junger Spieler. Felix Wolter hat in Grefrath ein großes Spiel gemacht. Außerdem überzeugte Tobias Münch.

"Er hat sich an das körperbetonte Eishockey im Erwachsenenbereich gewöhnt", lobt Dressler. Mit seinen Kanadiern ist der Coach im Übrigen noch nicht ganz zufrieden: "Jory Green hat zu viel Zug nach vorne, und Craig Austen muss sein taktisches Spiel noch verbessern".

(trd)
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