Solingen "Jesus Christ" spektakulär inszenieren

Solingen · Kantor Christoph Spengler bringt die legendäre Rockoper "Jesus Christ Superstar" mit über 500 Mitwirkenden aus Solingen und Remscheid auf die Bühne. Es ist ein sehr emotionales und polarisierendes Stück.

 Mehr als 500 Aktive werden bei "Jesus Christ Superstar" auf der Bühne stehen. Dies erfordert viel Aufwand hinter den Kulissen. Kantor Christoph Spengler legte jetzt mit dem Hallenmanagement im Theater und Konzerthaus am Schlagbaum das technische Konzept für die große Aufführung am 6. Oktober fest.

Mehr als 500 Aktive werden bei "Jesus Christ Superstar" auf der Bühne stehen. Dies erfordert viel Aufwand hinter den Kulissen. Kantor Christoph Spengler legte jetzt mit dem Hallenmanagement im Theater und Konzerthaus am Schlagbaum das technische Konzept für die große Aufführung am 6. Oktober fest.

Foto: Stephan Köhlen

Seit seiner Jugend träumt Christoph Spengler, Kantor der Remscheider Johannes-Kirchengemeinde, davon, die berühmte Rockoper "Jesus Christ Superstar" – geschrieben von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice – in einer großen Inszenierung auf die Bühne zu bringen. Nun geht sein Traum Anfang Oktober in Solingen und Remscheid in Erfüllung.

"Ich habe das Musical vor zehn Jahren schon einmal aufgeführt, aber dass dieses Projekt so groß werden wird, hätte ich mir nie träumen lassen", freut er sich. Oft wird "Jesus Christ Superstar" eher minimalistisch inszeniert. Spengler wird spektakuläre Aufführungen zeigen. Über 500 Aktive aus beiden Städten werden zusammen mit bekannten Musical-Darstellern auf den Bühnen des Theaters Solingen und des Teo-Otto-Theaters Remscheid stehen. Die Shows sind ein gemeinsames Projekt der Bergischen Symphoniker und des Teo-Otto-Theaters Remscheid, unterstützt von der Kissel-Gruppe, dem Kulturmanagement Solingen und dem Evangelischen Kirchenkreis Lennep.

Allein in Solingen wirken mit dem Jugendchor Wald, dem Jugendchor St. Katharina, "In Time", dem Projektchor Wald, dem Gospelchor Ohligs und "Swinging Caecilia" jeweils drei evangelische und katholische Chöre mit.

"Ich bin stolz darauf, dass wir nach über einem halben Jahr intensiver Proben zu einem so starken Team zusammengewachsen sind", betont der musikalische Gesamtleiter Christoph Spengler. Am vergangenen Samstag probten nach vielen Einzelchorproben in Remscheid erstmals 450 Aktive gemeinsam. "Viele kannten sich noch nicht, und ich war begeistert, dass sofort große Harmonie und viel Kreativität zu spüren waren."

Andrew Lloyd Webbers Rockoper, wie er "Jesus Christ Superstar" selbst einordnet, erzählt in Anlehnung an die Bibelerzählungen die letzten sieben Tage im Leben Jesu. Im Gegensatz zu den vier Evangelien sind dort die Charaktere von Jesus und Judas jedoch stark gebrochen: Jesus wird als durchschnittlicher Bürger voller Zweifel gezeigt. Der Verrat des Judas bekommt eine völlig andere Dimension. Enttäuscht über das Versagen seines großen Vorbildes Jesus, handelt er nicht mehr aus reiner Habgier.

Im Oktober 1971 in New York City uraufgeführt, löste das Stück trotz des großen Erfolgs sofort Kontroversen aus. "Genau das fasziniert mich an "Jesus Christ Superstar", erklärt Christoph Spengler. Es handele sich um ein sehr emotionales und polarisierendes Stück, dass die biblische Geschichte durch seine komplexen Charaktere körperlich erfahrbar mache. "Biblische Personen wie Jesus und Judas werden so fassbar und ihr Handeln verständlicher", glaubt er.

Interessante Fragen werden jedenfalls aufgeworfen: Was wäre, wenn Judas Jesus nicht verraten hätte? War Judas nur ein Werkzeug in Gottes Plan? Gibt es eine freie Entscheidung? "Somit ist ,Jesus Christ Superstar' nicht nur eine künstlerisch sehr wertvolle Rockoper, sondern auch ein wunderbarer Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und Gespräche mit anderen Menschen über dieses Thema", regt Christoph Spengler an.

(pbm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort