Daniela I. und Michael I. Im Laufschritt von Termin zu Termin

Solingen · Das Solinger Prinzenpaar Michael I. und Daniela I. gibt unserer Reaktion Einblicke in das Dasein als Tollitäten.

Vorweg - wie haben Sie Altweiber als vermeintlich anstrengendsten Tag der Session überstanden?

Michael I. Dort hatten Sie unheimlich tolle Ideen und haben sich sehr viel Mühe gemacht, zum Motto Raumfahrt Astronautenanzüge gebastelt und einen schönen Orden geschaffen.

Und als Ohligser - wie hat Ihnen der Empfang auf der Düsseldorfer Straße gefallen, nach Jahren ohne Straßenkarneval?

Daniela I. Auch der war sehr herzlich und stimmungsvoll. Wir wurden direkt mit Berliner Ballen, Bier und Würstchen versorgt.

Michael I. Frauke Pohlmann (Goldschmiedemeisterin und Schatzmeisterin der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft, die Redaktion) hat für Daniela einen wunderbaren eigenen Orden geschmiedet. Nach unserem Auftritt in der Fußgängerzone sind wir noch in anderen Geschäften gewesen und haben gesungen - immer alles im Laufschritt.

Wie viel Zeit bleibt eigentlich normalerweise pro Auftritt?

Daniela I. Das ist natürlich sehr unterschiedlich. Gerade in den Heimen und Seniorenwohnanlagen nehmen wir uns immer gerne viel Zeit, um mit den Bewohnern gemeinsam zu schunkeln, sie insgesamt mit einzubeziehen.

Haben Sie eigentlich mitgezählt, wie viele Auftritte es überhaupt bisher waren?

Michael I. Es werden wohl 68 bis einschließlich Altweiber gewesen sein, aber so genau weiß ich das ehrlich gesagt gar nicht.

Bei diesem Pensum müsste das Anlegen des Ornats mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen sein, oder?

Michael I. Ja, das geht bei mir mittlerweile innerhalb von fünf Minuten. Bei meiner Prinzessin brauchen dagegen die Haare ein bisschen mehr Zeit.

Und wie präpariert man sich speziell für die Auftritte im Freien bei eisiger Kälte wie in den letzten Tagen?

Daniela I. Das war ganz lustig: Wir sind im vollen Ornat im Kaufhof gewesen, Michael sagte dann, wir seien von Shopping Queen und bräuchten schnell Kostüme.

Michael I. Wir haben dort Thermo-Unterwäsche für die Termine unter freiem Himmel gekauft. Wenn es dann aber in geschlossene Räume ging, mussten wir uns wieder umziehen, weil man gerade beim Tanzen im Ornat schon sehr ins Schwitzen kommt.

Noch zwei Tage bis Aschermittwoch - wie findet man nach all dem Trubel eigentlich wieder zurück in den Alltag?

Daniela I. Es ist im Moment tatsächlich schwer vorstellbar, dass dann auf einmal der Bus mit unseren Helfern nicht mehr vor der Tür steht, um uns abzuholen.

Michael I. Zumal wir großartige helfende Hände haben, die uns komplett umsorgen. Aber irgendwie stellt sich der Alltag wieder ein - die Arbeit in der Firma geht ja auch normal weiter.

Sie sind über das Vermietungsgeschäft beim Autohaus Schönauen zum Karneval gekommen. Wie ging das vor sich?

Michael I. 2013 bekamen wir die Anfrage vom Dreigestirn, ob wir ein Auto zur Verfügung stellen könnten. Das nächste Prinzenpaar bekam dann ebenfalls einen Wagen, und so sind wir da hineingeschlittert. Der Gedanke, selbst Prinzenpaar zu sein, reifte an einem Abend, und schließlich sind wir der KG Rot-Weiß Klingenstädter beigetreten, weil wir ohne deren Anfrage wohl nicht zum Karneval gekommen wären - und natürlich, weil es eine tolle Gruppe mit einer hervorragenden Tanzgarde ist.

Wie geht es mit Ihnen in närrischer Hinsicht nach der Session weiter?

Michael I. Wir werden uns weiter im Karneval engagieren. Ab Aschermittwoch heißt es aber erst einmal fasten - zunächst keinen Alkohol mehr trinken, mehr Sport treiben und weniger Süßigkeiten essen. Das Prinzendasein ist eben auch nicht sehr gesund.

Daniela I. Dann ist auch wieder mehr Zeit, um mit dem Hund rauszugehen - dabei hat uns die Familie zuletzt oft ausgeholfen. Und kurz nach dem Ende der Session geht es für uns in den Urlaub.

ALEXANDER RIEDEL FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT DEM PRINZENPAAR

(RP)
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