Solingen Freiland-Erdbeeren selbst pflücken

Solingen · Kälte und Regen haben die Ernte verzögert. Doch in dieser Woche soll es losgehen auf den Feldern. Die Erdbeersaison beginnt durch Regen und niedrige Temperaturen später als sonst. Erst ab dieser Woche kann Stefan Meis die von seinen Kunden schon sehnlich erwarteten Freiland-Erdbeeren anbieten.

Herr Meis, herrscht momentan Erdbeerwetter?

Meis Leider ganz und gar nicht. Erdbeerpflanzen mögen es warm und trocken, bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Dann wachsen sie am besten. Der andauernde Regen und die Kälte haben die Erdbeerhochsaison deshalb in diesem Jahr um zwei bis drei Wochen nach hinten verschoben.

Ist das ein Problem?

Meis Eigentlich nicht. Dann können wir eben länger ernten. Allerdings darf es in den nächsten Wochen nicht zu regnerisch werden. Sonst ist die Ernte wirklich gefährdet.

Woher kommen Ihre Erdbeeren denn bisher?

Meis In den letzten drei Wochen konnten wir unseren Kunden nur Treibhaus-Erbeeren anbieten. Sie schmecken gut, sind aber natürlich nicht mit denen aus der Freiland-Ernte zu vergleichen. Freiland-Erdbeeren haben ein viel besseres Fruchtaroma und schmecken süßer.

Wie lange bauen Sie schon Erdbeeren an?

Meis Seit fünf Jahren haben wir als Familie wieder Erdbeerfelder. Zuvor hat unser Familienbetrieb damit 25 Jahre pausiert. Eigentlich bauen wir auf unserem Hof an der Lacher Straße überwiegend Gemüse an. Doch in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Gemüse zurückgegangen und wir widmeten uns wieder der Erdbeere. Den Umgang mit Erdbeerpflanzen mussten wir natürlich erst lernen. Mittlerweile sind wir stolz, auf fast einem Hektar Erdbeeren anzubauen und dabei rund sieben verschiedene Sorten anzubieten.

Welche Rolle spielen die Selbstpflück-Felder?

Meis Erdbeeren zum Selbstpflücken sind ein Erfolgsmodell. Verständlicherweise haben die Menschen Freude daran, auf der Selbstpflückerplantage ihre Erdbeeren auszuwählen und sie vom Feld weg zu verputzen. Kinder kommen dabei ebenso auf ihre Kosten wie die ganze Familie. Ich finde es schön, wenn unsere Kunden sehen, wo ihre Früchte herkommen und sie feldfrisch genießen können.

Erdbeeren sind derzeit noch recht teuer. Was kostet das Pfund bei Ihnen?

Meis Ein Pfund Erdbeeren aus dem Treibhaus bieten wir derzeit für 3,99 Euro an. Günstiger geht es momentan leider noch nicht.

Wirkt sich der Preis auf die Nachfrage aus?

Meis Nein, die Nachfrage ist riesig. Wir werden täglich angesprochen, wann es endlich wieder Freiland-Erdbeeren gibt und wo man unsere Erdbeeren kaufen kann. Wir bieten sie in unserem Geschäft in den Clemens-Galerien, auf dem Solinger Wochenmarkt und zum Selbstpflücken an. Wo immer wir unsere Erdbeeren verkaufen, können wir uns auf fröhliche Gesichter freuen.

Woran liegt das?

meis Nach dem Apfel ist die Erdbeere das beliebteste Obst der Deutschen. Aber es geht bei der Begeisterung für Erdbeeren nicht nur um den Geschmack, sondern auch um Emotionen. Erdbeeren verheißen Kindheitserinnerungen und sind Sommerboten. Deshalb machen sie gute Laune. Außerdem sind die Früchte gesund, da sie voller Vitamine, Folsäure und Mineralstoffe stecken. Man kann sie auf viele verschiedene Arten genießen — egal ob süß oder in herzhaften Gerichten wie Salaten. Sogar angebraten schmecken Erdbeeren toll und unsere Kunden entwickeln immer neue und kreative Rezepte.

Essen Sie selbst noch gerne Ihre Erdbeeren?

Meis Täglich und mit Genuss. Erdbeeren schmecken mir einfach immer und ich nasche viel (lacht). Am liebsten mag ich sie ganz pur ohne Sahne oder Zucker. So kommt der einmalige Geschmack am besten zu Geltung.

DAS INTERVIEW FÜHRTE PIA BERGMEISTER FRAGE DES TAGES

(pbm)
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