Autobahn 3 Die Abfahrt Solingen soll vierspurig umgebaut werden

Wegen Dauerstaus: Provisorium auf der bisherigen Standspur soll ab Ende September Unfallgefahren minimieren.

Mehr als ein Dutzend Unfälle, die glücklicherweise fast allesamt mit Blechschäden abliefen, hat es in den vergangenen Monaten schon gegeben. Von den vielen täglichen Beinahe-Unfällen einmal ganz abgesehen: Die Autobahn 3 hat sich in Fahrtrichtung Oberhausen in den vergangenen Monaten kurz vor der Ausfahrt Solingen zunehmend zum Unfallschwerpunkt entwickelt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW will der großen Unfallgefahr aus diesem Grund nun begegnen: Voraussichtlich ab Ende September wird die Standspur zwischen dem Langenfelder Kreuz und der Ausfahrt Solingen provisorisch als vierte Fahrspur eingerichtet.

Dies ist nicht erst seit der im Herbst 2017 begonnenen Großsanierung der A 3 zwischen Opladen und dem Langenfelder Kreuz der Fall: Täglich kommt es hier zu Beinahe-Unfällen, oft rumst es sogar. Berufspendler aus dem Raum Köln/Leverkusen, die in Solingen arbeiten und regelmäßig morgens die A 3-Auffahrt Solingen/Langenfeld nutzen, können ebenso ein Lied davon singen wie zahlreiche Solinger Pendler, die in den Großstädten der Rheinschiene arbeiten und abends die A 3-Ausfahrt Solingen befahren.

Regelmäßig sorgt das starke Fahrzeugaufkommen vor allem im Berufsverkehr vor der Ampelanlage der B 229 in Immigrath dafür, dass sich Fahrzeuge bis weit auf die A 3 zurückstauen. Mit eben oft fatalen Folgen: Denn die A 3 ist dann meist auf der rechten Spur blockiert.

„Vor allem jetzt während der Baustellenphase ist es der Fall, dass tonnenschwere Lastwagen immer wieder Vollbremsungen machen müssen, um nicht in das plötzlich auf der rechten Fahrspur auftauchende Stauende vor der Solinger Ausfahrt zu fahren“, schilderte zuletzt eine Pendlerin die Gefahrenlage, die „an der Tagesordnung“ sei.

„Wir werden zunächst die Restarbeiten auf dem Sanierungsstück zwischen Opladen und dem Langenfelder Dreieck abwarten, dann aber umgehend die Standspur als vierte Fahrspur einrichten“, bestätigte jetzt eine Sprecherin des zuständigen Landesbetriebes Straßen.NRW. „Wir haben schon die Statik und den Unterbau der Standspur durch einen Gutachter prüfen lassen. Sie hält das zusätzliche Verkehrsaufkommen aus“, sagte die Behördensprecherin.

Erst im Juni war die Auffahrt auf die A 3 an der Anschlussstelle Solingen nach einem Erdrutsch repariert worden. Die Arbeiten ersetzten jedoch nicht die umfassende Sanierung der Anschlussstelle, die nunmehr erst nach der Kompletterneuerung der Fahrbahnen in beiden Richtungen auf der A 3 saniert werden soll. Diese Arbeiten werden jedoch erst in drei Jahren stattfinden, erläuterte die Sprecherin des Landesbetriebes. „Das wird also nicht vor Herbst 2021 geschehen.“

Die Anschlussstelle Solingen sei ein neuralgischer Punkt, fügte die Sprecherin hinzu: „Sperrzeiten sollen deshalb so kurz wie möglich gehalten werden.“ Wegen der beengten Platzverhältnisse seien die Arbeiten in diesem Bereich eine besondere Herausforderung. „Derzeit wird noch überlegt, wie wir das organisatorisch am besten hinkriegen.“ Denkbar sei zum Beispiel, die Lärmschutzwände für kurze Zeit zu versetzen.

Dennoch kommen auf Solingens motorisierte Berufspendler in den kommenden drei Jahren in diesem Bereich zwangsläufig lange Staus zu. Immerhin betroffen sind etwa 20.000 Auspendler aus Solingen, die mit dem Auto in die Rheinschiene müssen. Das gilt auch für rund 10.000 Pendler aus dem Großraum Köln/Leverkusen, die in der Klingenstadt arbeiten. Diese kommen zu dem ohnehin hohen Verkehrsaufkommen auf der Autobahn hinzu. Immerhin rund 100.000 Autos und Lkw sind auf der A 3 allein an einem verkehrsreichen Freitag unterwegs.

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