Rommerskirchen Silo-Schutt auf Feldweg

Rommerskirchen · Bauschutt auf einem Ansteler Feldweg sorgt für Unmut bei Bürgern. Der Schutt stammt vom Abriss des Eckumer Silos der Genossenschaft. Die Gemeinde will, dass bestimmte Stellen nachgebessert werden.

 Helmut Brandt ist konsterniert. Der Ansteler hat Glasbausteine und PVC auf den Freizeitwegen aufgespürt.

Helmut Brandt ist konsterniert. Der Ansteler hat Glasbausteine und PVC auf den Freizeitwegen aufgespürt.

Foto: H. Jazyk

Dagmar Michels ist empört: "Mit Schotter können sie es ja auffüllen, aber doch nicht mit Dreck." Die Anstelerin nutzt ebenso wie viele andere täglich den Wirtschaftsweg, um mit ihrem Hund spazieren zu gehen — den einzigen Weg, der den Ort direkt mit dem Bahndamm verbindet. Der hat eine neue "Decke" erhalten, die komplett aus Bauschutt besteht. Kabelreste, Metallteile sind ebenso deutlich erkennbar wie zertrümmerte Glasbausteine und andere Baumaterialien.

Für ältere Leute sei der Weg jetzt ebenso wenig passierbar wie für Radfahrer, befindet auch Hildegard Hilgers, die sich gleichfalls nicht an den neuen Belag gewöhnen mag. Ende vergangener Woche beobachtete Helmut Brandt, der in der Nähe wohnt, zur Mittagszeit einen Traktor mit Anhänger: Der Schutt wurde abgeladen und in den Abendstunden verteilt — von einer Einebnung mag Brandt angesichts des überaus holprigen Straßenbilds nicht sprechen. "Zehn bis 15 Kubikmeter" Bauschutt dürften es schon sein, die sich nach den Worten des Anstelers nun auf einer Strecke von gut 150 Metern befinden. In geringerem Umfang werde in diesem Bereich immer mal wieder Abfall entsorgt, sagt Helmut Brandt, der angesichts dessen "die große Befürchtung hat, dass wieder nichts passiert." Für ihn gehört der in Anstel abgelagerte Schutt jedenfalls "auf eine Deponie", wobei er vermutet, der Verursacher habe diesen Weg aus Kostengründen gescheut.

Die Pointe des Ganzen wurde erst gestern bekannt. Der Vorgang als solcher ist nämlich nach Darstellung der Gemeinde völlig legal. Laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert "handelt es sich um zertifiziertes Material der Genossenschaft, das an manchen Stellen etwas grob aufliegt." Der Schutt stammt von dem inzwischen nahezu völlig dem Erdboden gleich gemachten Eckumer Silo. Nachdem bei der Gemeinde erste Bürgerbeschwerden eingegangen sind, hat Reimert den Weg gestern Nachmittag selbst noch einmal in Augenschein genommen. "Die Landwirte werden gebeten, bestimmte Stellen noch einmal nachzuarbeiten", sagt der Tiefbauamtsleiter. Ihm zufolge werden die Wirtschaftswege von den Landwirten aufgefüllt: "Der Schutt ist von der Genossenschaft freigegeben." Anhaltspunkte dafür, dass zusätzlich noch fremder Bauschutt abgelagert worden wäre, gibt es Rudolf Reimert zufolge nicht.

Helmut Brandt wirkte geradezu konsterniert, als er gestern davon erfuhr: "Glasbausteine und PVC sind meines Wissens keine erlaubten Stoffe. Ich bin gespannt, was das Umweltamt dazu sagt." Das hat er nämlich gleichfalls eingeschaltet.

(NGZ)
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