Rheinberg Schulen feilschen um weitere Integrationshelfer

Rheinberg · Wer Inklusion an den Schulen will, muss auch für die nötige Ausstattung sorgen. Das Land will Inklusion - mit der Folge, dass etwa die Förderschule nach diesem Schuljahr aufgelöst wird. Nun brauchen andere Schulen Integrationshelfer.

Der Schulausschuss hatte sich bereits im Dezember 2013 dafür ausgesprochen, in Rheinberg allgemeine Integrationshelfer einzusetzen. Für den Primarbereich übernimmt diese Aufgabe die Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg. Dort soll pro Jahrgang je ein Integrationshelfer mit jeweils 20 Wochenstunden arbeiten. Derzeit sind es fünf an der Zahl.

Die Rektorin, Dorothee Menges-Wilms, hat allerdings beantragt, zusätzlich zu den jetzt schon fünf Helfern einen weiteren an ihrer Schule einzusetzen. Die Begründung: Die Stundenzahl der an der Grundschule eingesetzten Sonderpädagogen sei drastisch reduziert worden. Eine Begründung, die Schulamtsdirektorin Anna Maria Eicker im Schulausschuss nicht gelten ließ. Bisher habe es einen Überhang an Sonderpädagogenstunden gegeben, der sei jetzt korrigiert worden. Auch an der Gemeinschaftsschule ist vorgesehen, für jeden Jahrgang einen Integrationshelfer vorzuhalten. Bislang gibt es dort die Jahrgänge fünf bis acht. Vier Helfer sind da, nach den Sommerferien sollte der fünfte kommen. Nun ist im Zuge des Haushaltssicherungskonzepts allerdings beschlossen worden, im Jahr 2015 20 000 Euro bei den freiwilligen Ausgaben für Integrationshelfer einzusparen. Was für die Europaschule bedeuten würde: Der fünfte Helfer kommt erst zum Schuljahr 2016/2017. Eine Entscheidung, gegen die Martin Reichert, Abteilungsleiter an der Europaschule, energisch argumentierte. Schon jetzt gebe es 38 Kinder mit anerkanntem sonderpädagogischem Förderbedarf, 41 weitere habe man schon im Blick. Der Lehrer: "Es wäre dramatisch für uns, wenn ein Jahrgang keinen Integrationshelfer hätte."

Hinzu kommt nun, dass auch das Amplonius-Gymnasium (als Halbtagsschule) ab dem nächsten Schuljahr Inklusionsschule wird. Zwei Kinder mit anerkanntem Förderbedarf seien bereits angemeldet. Beantragt ist nun ein Integrationshelfer für zwölf Wochenstunden. Von August bis Dezember soll dort nun eine Übergangslösung gefunden werden. Die Europaschule muss auf eine zusätzliche Stelle verzichten. Begründung des Bürgermeisters: Bei der Lehrerzuweisung sei die Schule deutlich besser gestellt, mithin sei die Entscheidung zumutbar.

(RP)
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