Rheinberg Grüne Augen und markante Linien

Rheinberg · Die Rheinbergerin Nicole Poelman-Heinhold stellt 30 Acrylwerke im Stadthaus-Foyer aus. Es ist die erste Ausstellung der 55-Jährigen, die erst vor zwei Jahren mit der Malerei begann. „Abstrakte Reise der Gedanken“ lautet der Titel. 

 Die Malerin Nicole Poelman-Heinhold stellt im Stadthaus aus. Hier ist sie mit den Bildern „Weitblick“ (l.) und „Lichtblick“ zu sehen.

Die Malerin Nicole Poelman-Heinhold stellt im Stadthaus aus. Hier ist sie mit den Bildern „Weitblick“ (l.) und „Lichtblick“ zu sehen.

Foto: Uwe Plien

Auf einen bestimmten Stil, eine bestimmte Farbgebung oder eine erkennbare künstlerische Richtung will sich Nicole Poelman-Heinhold nicht festlegen lassen. Und doch gibt es in ihren Gemälden Dinge, die sich wie ein roter Faden durchziehen. Der stechende Blick grüner Frauenaugen etwa, die markante Linienführung oder auch die pointierte Farbgebung. Jetzt stellt die Orsoyerbergerin zum ersten Mal  aus. Bis zum 21. September sind 30 ihrer Bilder im Foyer des Stadthauses zu sehen.

Wie die Bilder einer Anfängerin sieht es nicht aus, was unter dem Titel „Abstrakte Reise der Gedanken“ zu sehen ist. Dabei ist die 55-Jährige in künstlerischer Hinsicht ein Greenhorn. „Ich habe erst vor zwei Jahren angefangen zu malen“, erzählt die Künstlerin. „Damals gab es einen gravierenden  Einschnitt in meinem Leben. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass das für mich ein guter Weg ist, Gedanken und Stimmungen zu verarbeiten.“ Zuvor habe sie, abgesehen vom Kunstunterricht in der Schule, nie gemalt. Schnell aber stellte sie fest, wie gut ihr die Schaffensphasen  taten. Drei, vier, fünf, manchmal sechs Stunden habe sie mitunter gemalt, konnte komplett in ihrer künstlerischen Welt versinken.

Das erste Rüstzeug holte sie sich in Kursen der Ossenberger Malerin Kiki Dietz. „Ich musste mich ja erst einmal mit den Techniken vertraut machen“, erzählt die Mutter eines 13-jährigen Sohnes. Bald schon war ein Leben ohne Pinsel und Farben nicht mehr vorstellbar. „Freunde und Bekannte, die meine Bilder gesehen haben, haben mich ermutigt, weiterzumachen und mir auch mal eine Ausstellung zuzutrauen.“

An Ideen mangelt es Nicole Poelman-Heinhold nicht – die fliegen ihr zu. Manchmal fange sie einfach an zu malen „und der Rest ergibt sich dann“. Ein kleines Atelier hat sie bei sich zu Hause. Die 55-Jährige malt mit Acryl auf Leinwand, fast ausschließlich mit Pinsel, nur selten setzt sie Spachteltechniken ein. Dennoch: Dagegen, neue Techniken kennenzulernen, habe sie nichts. Neues zu lernen, so lautet ihr Credo, könne nie verkehrt sein.

Die gelernte Bürokauffrau, die in der Schulintegration arbeitet und gerne Kinder zum Malen bringen würde, wählt ganz unterschiedliche Formate für ihre Werke. Ein Hingucker von grafischer Eleganz ist „gray zone“ (120x40 Zentimeter). Schwungvolle Halbkreise vor dunklen Wolken-Formationen wollen offenbar sagen: Es gibt immer Wege aus der Krise. Auch „confusion“ ist von einer auffälligen Linienführung geprägt. Wie ein Urknall wirkt „Durchbruch“ – eine explosionsartige, abstrakte Farbanordnung  mit dreidimensionaler Anmutung. Beruhigender wirkt „Lichtblick“ mit gedeckten Grün- und Gelbtönen. Wie ein Ruhekissen hängt es zwischen manch aufrüttelnden Bildern. Auch wenn Nicole Poelman-Heinhold die Abstraktion ihrer Werke betont: Ihre Lieblingsbilder kokettieren eher mit Konkretem. Auf Platz 1 ihrer Hitliste steht  „Weitblick“ mit einem Frauenkopf und diesen magischen grünen Augen; oben stechen Hochhäuser hervor. Naiv, aber aussagekräftig.

Nun hofft die Künstlerin, dass ihre Ausstellung Anklang findet und sie das eine oder andere Bild verkauft. Zu erreichen ist Nicole Poelman-Heinhold unter 0157 54085424 oder per Mail unter poelmannicole.np@gmail.com.

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