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Rheinberg Amazon baut in Rheinberg

Rheinberg · Das weltweit tätige Internet-Versandhaus plant ein Logistikzentrum für bis zu 3000 Mitarbeiter auf dem 300 000 Quadratmeter großen Köpi-Areal nahe der A 57. Es könnte das größte in Europa werden.

Rheinberg: Amazon baut in Rheinberg
Foto: Screenshot Amazon

Das jahrelange Tauziehen um das so genannte Köpi-Areal in Rheinberg hat ein Ende: Das Internet-Versandhaus Amazon, das nach eigenen Angaben die weltweit größte Auswahl für Bücher, CDs und Videos im Internet bietet, wird auf dem Gelände unweit der Auffahrt zur A 57 ein Logistikzentrum errichten. Am Montag werden nicht nur Armin Cossmann, Leiter der Amazon-Logistikzentren in Deutschland, und Andreas Fleischer, für Deutschland verantwortlicher Manager von Goodman (das Unternehmen arbeitet mit Amazon zusammen und soll die Gebäude errichten) nach Rheinberg kommen, um das Projekt zu planen. Auch Harry K. Voigtsberger, Landesminister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, hat seine Teilnahme zugesagt, wie die RP gestern erfuhr

Wie in Bad Hersfeld?

Es wird angenommen, dass im Gewerbegebiet Alte Landstraße II bis zu 3000 Arbeitsplätze entstehen. Der deutsche Unternehmenssitz von Amazon ist in München, die Distributionslager befinden sich in Bad Hersfeld, Werne und Leipzig, der Kundendienst in Regensburg. Mitte August 2006 nahm Amazon in Leipzig ein weiteres Versandlager mit ca. 300 Arbeitsplätzen in Betrieb. Im September 2009 wurde ein zweites Logistikzentrum in Bad Hersfeld mit rund 2500 Arbeitsplätzen fertiggestellt; es gilt mit einer Fläche von 111 000 Quadratmetern das größte Logistikzentrum in Europa. Das bereits existierende Logistikzentrum mit 42 000 Quadratmetern und über 1000 Mitarbeitern im Stadtteil Eichhof, nur zwei Kilometer entfernt, bleibt bis auf Weiteres in Betrieb.

Als Brauerei-Standort geplant

Das geplante Logistikzentrum in Rheinberg — es könnte das größte in Europa werden — soll mit dem in Bad Hersfeld vergleichbar sein. Es ist davon auszugehen, dass sich die Größe der Rheinberger Niederlassung und damit auch die Mitarbeiterzahl in den nächsten Jahren Schritt für Schritt entwickeln wird.

In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre kaufte die damals noch selbstständige Duisburger König-Brauerei das später "Köpi-Areal" genannte Land mit dem Ziel, darauf einen zweiten Brau-Standort — vorrangig für alkoholfreies Bier — zu errichten. Doch daraus wurde nichts. 2001 kaufte die Stadt 60 000 der insgesamt etwa 300 000 Quadratmeter großen Fläche zurück. Seither hat es immer wieder Versuche gegeben, die Gewerbefläche zu vermarkten. U.a. waren ein Autohof und ein Motel im Gespräch.

(RP)
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