Anfang des Jahres war ihr Team völlig neu zusammengestellt worden. Neu dabei auch Valerie Bauer, die mit einigen Kolleginnen von den Düsseldorfer Bulldozern als Wide Receiver zu den Shamrocks wechselte. "Dort war und ist das sportliche Umfeld stabiler und hatte Potenzial zu mehr", sagt Bauer. Und so kam es auch. Nach vielen Jahren der Berliner Herrschaft im Damen-Football konnte die Siegesserie beendet werden. Im Endspiel gegen den siebenfachen Meister Berlin Kobra Ladies zeigten die Mülheimerinnen die stärkeren Nerven. Sie konnten dem Druck standhalten und punkteten sich mit Härte schnell in die Führung. Die Kobra Ladies sind allerdings bekannt für ihre Kondition und die Fähigkeit, sich umzustellen. Und so holten die Berlinerinnen recht schnell ein paar Punkte auf. Am Ende reichte es allerdings nicht - die Shamrocks triumphierte mit 52:22.

Valerie Bauer ist mit dem Erfolg höchst zufrieden: "Wir sind ein großartiges Team. Es gibt kein Ich, sondern nur ein Wir. Die Goldmedaille haben wir uns durch Teamleistung und nicht durch Einzelarbeit verdient." Zweimal pro Woche trainiert die Mannschaft zusammen, die anderen Tage hält sich jeder selbst fit. "Ich gehe zusätzlich noch ins Fitnessstudio, um meinen Fitnessstand weiter oben zu halten", sagt Bauer.

Ab Mitte November treffen sich die 26 Spielerinnen wieder zum Training. Bis März wird in der Halle trainiert, da legen die Coaches Claudia Baack und Christin Schlensog den Fokus vor allem auf Kraft- und Schnelligkeitstraining. "Doch ich freue mich schon auf den Rasen, wenn es wieder richtig zur Sache geht", sagt Bauer, die zurzeit an ihrer Bachelorarbeit schreibt. "Natürlich ist das eine große Belastung, Sport und Ausbildung zu vereinen. Aber ich liebe meinen Sport und mit dem richtigen Zeitmanagement ist das auch weiterhin möglich."

Erst 2010 ist die Neusserin zum Football gekommen. "Vorher habe ich zwölf Jahre lang Handball in Kaarst gespielt. Im Internet bin ich dann auf eine Anzeige gestoßen, dass in Düsseldorf Football-Spielerinnen für eine neue Mannschaft gesucht werden. Da bin ich dann einfach mal zum Training gegangen und habe es ausprobiert", erzählt Bauer. "Nachdem ich ein Jahr lang Handball und Football parallel betrieben habe, entschied ich mich, den Fokus auf Football zu legen. Dort sah ich für mich noch mehr Chancen und Möglichkeiten." Und satt ist die sichere Passempfängerin noch nicht: "Unser Ziel für 2015 ist ganz klar die Titelverteidigung."