Lokalsport Titelkandidat sagt erst mal tschüss

Grevenbroich · 83:88 gegen Dorsten - zweite Pleite im zweiten Spiel für Elephants-Basketballer.

2007 sind die Basketballer der NEW' Elephants aus der 2. Bundesliga Nord abgestiegen. Seither gehören sie zum Establishment der Regionalliga West, waren 2010 als Vizemeister sogar sportlich für die nun drittklassige Pro B qualifiziert. Von der angestrebten Rückkehr auf die Bundesebene sind die Korbjäger aus Grevenbroich aktuell jedoch weiter entfernt als die Fußballprofis von Borussia Mönchengladbach vom ersten Punktgewinn, denn der 77:79-Schlappe zum Saisonauftakt in Wulfen fügten die Dickhäuter am Samstag vor heimischem Publikum eine noch viel schmerzlichere 83:88-Pleite (Halbzeit 36:39) gegen die BG Dorsten an.

Und die war für Trainer und Manager Hartmut Oehmen nur ganz schwer zu verdauen. "Du kannst gegen Dorsten verlieren, keine Frage. Aber es kommt auf das Wie an. Uns hat heute das Herz gefehlt." Dabei schien alles für ein berauschendes Basketball-Fest hergerichtet: In Kooperation mit der im Industriegebiet-Ost ansässigen Firma "FWG-IHW technische Federn" und ihrem den Elephants sehr zugetanen Geschäftsführer Manfred Albrecht hatte der Verein 75 Flüchtlinge aus der Notunterkunft in der Alten Feuerwache zu seinem ersten Heimspiel eingeladen. Rund um den Besuch der mit einem Willkommenspaket ausgestatteten und von Elephants-Spielmacher Farid Sadek auf Arabisch begrüßten Gäste hatten Oehmen & Co. in mühevoller Arbeit ein Eventpaket geschnürt.

Dummerweise hielt sich ausgerechnet die so prominent besetzte Mannschaft nicht an den vorgesehen Programmablauf. Statt das feierwillige Publikum mit einem beherzten Vortrag von den Sitzen zu reißen, schleppte sich die erfahrene Truppe mit halbgarer Leistung ins trübe Finale.

Dabei wäre gegen die Dorstener, die außer ihrer von Lukas Kazlaukas (23 Punkte in 38:57 Spielminuten), Lyuben Paskov (20/26:03), Faton Jetullahi (19/32:18), David Golembiowski (17/40) und Wilhelm Köhler (9(3303) formierten ersten Fünf personell gar nichts zu bieten hatten, so viel mehr möglich gewesen. Doch selbst, als die Gäste im Verlauf des dritten Viertels in Foulprobleme gerieten, versäumten es die Elephants gegen den in der Verteidigung nun gehandikapten Rivalen, energisch zum Korb zu ziehen. "Da konnte ich ansagen, was ich wollte", schimpfte Oehmen ziemlich ratlos. Abgesehen von dem nach seiner Knie-Operation noch nicht fitten Farid Sadek, dem trotz Außenbanddehnung im Knie wie ein Pferd ackernden Davon Roberts (18 Punkte/10 Rebounds) sowie mit großen Abstrichen Dainius Zvinklys, der elf seiner 21 Punkte im letzten Abschnitt markierte, enttäuschte das gesamte Personal der Hausherren krass. Ein "Kampfschwein" wie Simon Bennett, der sich grippekrank auf seinen Job als Co-Trainer beschränken musste, fehlte an allen Ecken und Enden.

Als Kazlaukas 3:04 Minuten vor Schluss von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 75:68 für Dorsten traf, war die Partie entschieden. Der Doppelspieltag mit Partien gegen die Neulinge SV Hagen-Haspe (Fr.) und BBG Herford (So.) muss nun unbedingt Siege bringen - sonst wird es für die "Spaßtruppe" aus der Schlossstadt richtig ungemütlich ...

(NGZ)
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