Basketball TG legt Klassestart hin

Basketball · Nach fünf Spielen belegen die Zweitliga-Basketballerinnen Platz vier – eine Position, die zur Teilnahme an den Play-offs zur 1. Liga berechtigt. Doch ihren Realitätssinn haben sich die Neusserinnen bewahrt.

 Aufmerksam: TG-Trainerin Janina Pils (r.) spricht, ihre Spielerinnen Danina Skrobek, Julia Kleen, Hannah Wischnitzki, Caterina Skrobek, Connie James und Svenja Krings (v.l.) hören zu.

Aufmerksam: TG-Trainerin Janina Pils (r.) spricht, ihre Spielerinnen Danina Skrobek, Julia Kleen, Hannah Wischnitzki, Caterina Skrobek, Connie James und Svenja Krings (v.l.) hören zu.

Foto: A. Woitschützke

Nach fünf Spielen belegen die Zweitliga-Basketballerinnen Platz vier — eine Position, die zur Teilnahme an den Play-offs zur 1. Liga berechtigt. Doch ihren Realitätssinn haben sich die Neusserinnen bewahrt.

6:4 Punkte, Platz vier in der 2. Bundesliga Nord — bei den Basketballerinnen der TG Neuss scheint trotz eisiger Kälte die Sonne. "Ist doch klasse, oder?" fragt Janina Pils, als Trainerin die Architektin des nicht erwarteten Höhenflugs, keck.

Bei der Einordnung der Leistung ihrer Mädels hilft ein kurzer Blick zurück: In der ersten Saison nach der Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus brachte der Neuling in der gesamten Hinrunde nur zwei Siege zustande, im Jahr darauf dauerte es sogar bis zum zehnten Spieltag, ehe die ersten Punkte aufs Konto kamen. Dass die TG mit dem Kantersieg am Samstag über die Phoenix Hagen Ladies aktuell auf den zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 1. Liga berechtigenden vierten Tabellenrang gehüpft ist, kommt freilich nicht von ungefähr.

Deutliche Qualitätssteigerung

Die Qualität der Truppe ist schlichtweg besser. In Hannah Wischnitzki, der Finnin Saara Lehtoranta und Dunja Kowalski ist wertvolles Personal an Bord gekommen. Dazu steht in Connie James erstmals eine Importspielerin von Anfang an zur Verfügung. In den beiden ersten Jahren nach dem Aufstieg war Hilfe aus Übersee erst im Winter verpflichtet worden. "Ohne Amerikanerin hast du in dieser starken Liga kaum noch eine Chance", ist sich Pils sicher. Von Vorteil ist außerdem, dass Kapitänin Caterina Skrobek und Scharfschützin Svenja Krings, die in der vergangenen Spielzeit studienbedingt nie richtig in Tritt gefunden hatten, nun wieder voll eingestiegen sind.

Ganz offensichtlich ist allerdings auch, dass die Trainerin einen weitaus besseren Draht zu ihren Mädchen hat als ihr Vorgänger Mathias Gierth. Und das wirkt sich extrem positiv auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft aus — gerade in bitteren Momenten wie dem missratenen Auftritt gegen Bielefeld. Schon im Match darauf hatte sich die TG mit dem Sieg beim letztjährigen Play-off-Teilnehmer BBZ Opladen eindrucksvoll zurückgemeldet.

Trotzdem spürt Pils bei ihrer so eifrigen Truppe immer noch eine tiefe Verunsicherung. "Die Mädchen glauben noch nicht so recht an ihre Stärke. Bis sie erkannt haben, wie gut sie eigentlich sind, dauert es sicher noch zwei, drei Spiele." Dass zu diesem Reifeprozess auch Rückschläge gehören, ist ihr natürlich bewusst. "Aber die steckt die Mannschaft weg." Wäre es optimal gelaufen — auch gegen Moabit (63:65) und Bielefeld (57:71) waren schließlich Siege möglich —, stünde Neuss jetzt gemeinsam mit dem Topfavoriten aus Chemnitz an der Spitze.

Doch derlei Träumereien sind Pils absolut fremd. Weil sie um die Fragilität ihres jungen Teams mit einem Durchschnittsalter von 20,6 Jahren weiß, hält sie (vorerst) an dem ausgegebenen Ziel fest: "Wir wollen eine Saison ohne Abstiegsangst spielen."

(NGZ/rl)
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