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Korschenbroich „Schule soll eigenständig bleiben“

Korschenbroich · Liedberg Vor der Gemeinschaftsgrundschule Liedberg liegt vielleicht eine neue Herausforderung, eine personelle Veränderung mit Folgen: Martina Kaiser, seit 2003 Leiterin der Grundschule, hat sich zum nächsten Schuljahr für eine Schulleiterstelle im Kreis Viersen beworben.

 Diese Kinder vergnügen sich im neuen Kletternetz vor der Schule - die steht vielleicht vor einer anderen Hürde. Falls Schulleiterin Martina Kaiser geht, steht die Frage nach der Eigenständigkeit der Schule an.

Diese Kinder vergnügen sich im neuen Kletternetz vor der Schule - die steht vielleicht vor einer anderen Hürde. Falls Schulleiterin Martina Kaiser geht, steht die Frage nach der Eigenständigkeit der Schule an.

Foto: NGZ

Liedberg Vor der Gemeinschaftsgrundschule Liedberg liegt vielleicht eine neue Herausforderung, eine personelle Veränderung mit Folgen: Martina Kaiser, seit 2003 Leiterin der Grundschule, hat sich zum nächsten Schuljahr für eine Schulleiterstelle im Kreis Viersen beworben.

"Ich fühle mich wohl in Liedberg, aber die Schule dort ist größer, bietet neue Herausforderungen", erklärt die 50-jährige Kaarsterin. Sie betont, dass noch keine Entscheidung gefallen ist: "Ich bin noch nicht von der Schulkonferenz gewählt worden, wie es das Schulgesetz vorsieht."

Dennoch ist Bürgermeister Heinz Josef Dick bereits aktiv geworden. "Wir werden noch in dieser Woche bei der Bezirksregierung die Neubesetzung der Schulleiterstelle beantragen für den Fall, dass Frau Martina Kaiser die Schule verlässt", erklärt er auf Anfrage der NGZ. Das 2006 geänderte Schulgesetz favourisiert dagegen eine andere Lösung: Danach soll eine einzügige Grundschule, für die der Schulträger die Fortführung als notwendig erachtet, möglichst als Teilstandort in einem Grundschulverbund, als Dependance, geführt werden. Für Liedberg käme räumlich ein Verbund mit der zwei- bis dreizügigen Schule in Glehn in Frage - mit einem Schulleiter.

Was Liedbergern ihre Schule bedeutet, wurde 2006 deutlich. Damals reichten die Anmeldungen für eine Eingangsklasse zunächst nicht aus, die Existenz der Schule war in Gefahr. Die Liedberger kämpften vehement für den Erhalt. Nach Änderung der damaligen Schulbezirksgrenzen waren Eingangsklasse und Schule gesichert.

Bürgermeister Dick setzt sich dafür ein, "dass die Schule weiter eigenständig bleibt. Das entspricht dem Wunsch der Elternvertreter, mit denen ich gesprochen habe. Die Grundschule ist sehr rührig, fest im Ort verankert, die Dorfgemeinschaft setzt sich für die Schule ein." Auch Schulpflegschaftsvorsitzende Christel Bretagtritt für die Eigenständigkeit ein, verweist auf das große Engagement. Vor kurzem haben Schulpflegschaft, Sponsoren und andere den Schulhof völlig neu gestaltet.

Dick sieht für die Schule eine gesicherte Zukunft. "Für das nächste Schuljahr liegen über 40 Anmeldungen vor, mit denen sogar zwei Klassen gebildet werden." Und "laut unseren Prognosen liegt die Erstklässlerzahl bis 2010 /2011 bei über 20." Das würde für je eine Klasse reichen.

Nun stellt sich die Frage, wie die Bezirksregierung angesichts des geänderten Schulgesetzes reagiert. "Erfahrungen damit liegen im Kreis noch nicht vor", sagt Schulrätin Ursula Schreurs-Dewies beim Rhein-Kreis Neuss. Sie will "den Wünschen des Schulträgers nicht vorgreifen", zudem stehe der Weggang von Martina Kaiser noch nicht fest. Keinen Zweifel lässt sie aber daran, dass sie einen Dependance-Betrieb für "eine vernünftige Lösung" hält. "Beim Grundschulverbund bleiben beide Standorte bestehen.

Es gibt aber nur eine Schulleitung, ein Lehrerkollegium, eine Schulkonferenz. Einzügige Grundschulen verfügen über vier, fünf Lehrer. Damit kann nur sehr schwer die gesamte Bandbreite an Fächern abgedeckt werden." Außerdem sei es kaum möglich, für so kleine Schulen "Bewerber für die Schulleitung zu finden". Einen Schulverbund hat die Stadt bereits für die Pescher Grundschule und die Andreasschule beantragt, eine Bestätigung aus Düsseldorf steht noch aus.

Schulrätin Ursula Schreurs-Dewies kann sich einen Verbund der Liedberger und Glehner Grundschulen vorstellen, "dafür müsste aber in Glehn die Schulleiterposition besetzt sein". Derzeit leitet Markus Birkmann kommissarisch die Schule, die Stellenausschreibung wird zurzeit vorbereitet.

(NGZ)
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