Jüchen Parade für zwei Königspaare

Jüchen · Mit einem großen Zug der Jüngsten startete am Freitag das Jüchener Schützenfest inoffiziell: Ebenso beeindruckt wie das Kindergartenkönigspaar Tim und Johanna waren die erwachsenen Regenten Bernd und Monika Käsmacher.

 Neben Tim und Johanna (l.), dem Kindergarten-Königspaar, freuten sich Bernd und Monika Käsmacher (l. hinten), das Schützenkönigspaar des Bürgerschützen- und Heimatvereins Jüchen, gestern über die bunte Parade.

Neben Tim und Johanna (l.), dem Kindergarten-Königspaar, freuten sich Bernd und Monika Käsmacher (l. hinten), das Schützenkönigspaar des Bürgerschützen- und Heimatvereins Jüchen, gestern über die bunte Parade.

Foto: L. Berns

Tim Voigt (6) und Johanna Pourie erlebten am Freitag "ganz großes Kino": Die Fünfjährige trug ein funkelndes Diadem auf den roten Locken und der dunkelblonde Edelknabe ein Königssilber: So nahmen sie als Königspaar die bunte Parade der Kindergarten-Schützen ab.

Die Jungen und Mädchen aus dem katholischen Kindergarten "Unserer lieben Frau" hatten über Wochen an Uniformen, Säbeln und Schildern gebastelt, hatten eifrig das Marschieren geübt. Am Freitag zeigten sie ihr Können — auch wenn einige in Papas Uniformrock zu versinken drohten.

"Wie in einem Traum"

Monika und Bernd Käsmacher hielten sich am Freitag Mittag bei der kleinen Königsparade im Hintergrund. Ihre Namen in großen Buchstaben am königlichen Palais zeigten aber, dass das Paar das königliche Gefühl von Tim und Johanna gut kennt: Beide repräsentieren als Bernd III. und Ihre Majestät Monika den Jüchener Bürgerschützen- und Heimatverein. Noch bis Dienstag tragen sie Königssilber und Diadem.

Angetan von ihren Erfahrungen sind beide bereits jetzt: "Wir haben eine Unzahl von Terminen wahrgenommen und sind überall begeistert aufgenommen worden — das war schon wie in einem Traum", sagt Bernd Käsmacher.

Nicht, dass das Paar diesen Traum vom Königsspiel schon immer geträumt hätte: Erst 1993 war es mit seinen drei Söhnen von Mönchengladbach-Rheydt nach Jüchen gezogen. Über viele Jahre waren beide im Winterbrauchtum aktiv: Bernd Käsmacher, heute 63 und als ehemaliger Verlagsleiter seit einem Jahr im Ruhestand, ist Mitglied der Großen Rheydter Prinzengarde, bekleidete lange den Posten des Kommandeurs und heute den des Vorsitzenden.

Im Mai 1994 erlebten sie als Neubürger ihre Schützenfest-Premiere. "Am Dienstagabend habe ich den Umzug gesehen — und ich habe Bernd gleich im Büro angerufen: Das musst Du Dir ansehen, hier ist richtig etwas los", erinnert sich Monika Käsmacher.

Das Paar ging am selben Abend ins Festzelt, feierte mit: "Und am Ende des Abends hatte ich Aufnahmeangebote für vier Schützenzüge", erinnert sich Käsmacher. Er wählte die Marine II — den Zug, dem sein damaliger Nachbar Peter Fikus bis heute vorsteht. Nicht sein einziges Ehrenamt: Aktiv ist er für die Bürgerstiftung und im Kirchenvorstand von St. Jakobus. Zum 40-jährigen Zugbestehen wurde das "Projekt Schützenkönig" anvisiert — für die Marine II eine Premiere. Dank eines minuziösen Zeitplans von Minister Thomas Lindgens hat das Königspaar trotz aller Termine den Überblick behalten.

"Wenn viele Neubürger zum Schützenfest kommen": Darüber würde sich Schützenpräsident Heinz-Hubert Krall freuen — und wenn sie dabeibleiben wie das jetzige Königspaar. Tim Voigt wird dieses Schützenfest garantiert unvergessen bleiben: Er marschiert erstmals auch als Edelknabe mit.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort