Lokalsport TSV blickt auf die Konkurrenz

Wenn der TSV Dormagen am Sonntag um 17 Uhr bei den Füchsen Berlin aufläuft, kann der Abstiegskampf in der Handball-Bundesliga schon entschieden sein. Gewinnen Düsseldorf und Minden am Samstag nicht gegen die Rhein-Neckar Löwen und FrischAuf Göppingen, stehen sie als Absteiger fest.

Der Live-Ticker wird am Samstag Nachmittag bestimmt laufen auf irgendeinem Laptop im Mannschaftsbus des TSV Dormagen. Und auch in ihrem Berliner Hotel werden die Spieler am Samstag Abend gespannt auf Zwischenstände schauen. Denn gegen 21.45 Uhr könnte die Frage nach den beiden direkten Absteigern aus der Handball-Bundesliga geklärt sein — ganz ohne Zutun der Dormagener, die erst am Sonntag um 17 Uhr in der Max-Schmeling-Halle gegen die Füchse Berlin ins Geschehen eingreifen.

Gewinnen weder die HSG Düsseldorf, die um 15 Uhr die Rhein-Neckar-Löwen in Reisholz erwartet, noch GWD Minden, das um 20.15 Uhr bei FrischAuf Göppingen antritt, müssen beide den Gang in die Zweite Liga antreten. Bei vier Zählern Rückstand auf den TSV würde selbst ein Punktgewinn nicht weiterhelfen. Für die Spielplangestalter bei SIS-Handball ist die Sache ohnehin klar: Sie haben die HSG Düsseldorf bereits in die Südgruppe der Zweiten Liga einsortiert.

So weit will sich Kai Wandschneider nicht aus dem Fenster lehnen: "Gerade im Handball sind doch schon die unmöglichsten Dinge passiert", meint der TSV-Trainer. Trotzdem gibt er zu, sich gedanklich bereits mit der Relegation zu befassen. So fährt Team-Manager Thomas Dröge am Samstag Abend nach Münster, wo sich der TV Emsdetten und der Bergische HC um 19.15 Uhr im ersten Aufstiegsspiel der beiden Zweitliga-Vizemeister gegenüberstehen. Nicht nur, um sich den möglichen Gegner anzuschauen, sondern auch, um mit beiden Klubs über die Spieltermine zu sprechen.

Bleibt es nämlich bei denen von der HBL angesetzten Terminen (12./13. und 19./20. Juni), wird der TSV neben seinen abgewanderten und verletzten Akteuren auf drei weitere Spieler verzichten müssen: Spyros Balomenos (Griechenland), Michiel Lochtenbergh und Bobby Schagen (beide Niederlande) wurden von ihren Nationalmannschaften in dieser Woche für die WM-Qualifikationsspiele nominiert.

Dinos Chantziaras nicht. Auf den Linkshänder wird der TSV trotzdem verzichten müssen, denn die Handverletzung des Griechen stellte sich als gerissenes Band im Daumen heraus, so dass Chantziaras nicht um eine Operation herumkommen wird. Wandschneider hat deshalb im Training verstärkt mit drei Rechtshändern üben lassen, zieht diese taktische Variante auch für das Spiel am Sonntag in Erwägung.

Das er trotz allem ernsthaft angehen möchte: "Wir sollten da nicht untergehen, das wäre schlecht für die Moral." Kein leichtes Unterfangen, denn die Berliner sind spätestens nach ihrem 33:26-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen die Mannschaft der Stunde, verloren von ihren letzten elf Spielen nur zwei — in Hamburg und Kiel.

Außerdem könnte es im Kampf mit dem TV Großwallstadt um einen Platz im Europapokal auch aufs Torverhältnis ankommen. "Die werden gegen uns Gas geben ohne Ende", ist Wandschneider überzeugt — das um so mehr, als auch noch die Schmach der 23:32-Niederlage aus dem Hinspiel zu tilgen ist.

Info Die Spiele HSG Düsseldorf gegen Rhein-Neckar Löwen und Füchse Berlin gegen TSV Dormagen werden live im Internet (www.sport1.de) übertragen

(NGZ)
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