Friedhofsarbeiten des Jüchener Baubetriebshofes Nach Eisheiligen wird auf Sommer umgestellt

Friedhofsarbeiten des Jüchener Baubetriebshofes · Insgesamt sechs Friedhöfe werden von den Mitarbeitern des Baubetriebshofes der Gemeinde Jüchen in Ordnung gehalten. Nach den Eisheiligen in der zweiten Mai-Woche werden sie die Winterbepflanzung auf den Kriegsgräbern gegen die Sommerblumen austauschen. Dazu gehören Margeriten, Fuchsien, Geranien und Eisbegonien. Eine große Erleichterung für die Friedhofsarbeiter ist der Anfang der 90er Jahre angeschaffte Bagger. "Früher haben wir das alles noch mit der Schaufel und der Spitzhacke gemacht", erinnert sich Theo Becker, der seit 1981 bei der Gemeinde Jüchen beschäftigt ist.

Wenn sein Kollege Josef Elsen für die Ausschachtung eines Grabes die Schaufel des Friedhofsbaggers ins Erdreich senkt, ist Präzisionsarbeit gefragt. Theo Becker signalisiert ihm per Handzeichen, wie viel Platz er noch hat. "Insbesondere bei schlechten Witterungsbedingungen mit Matsch oder gefrorener Erde dauerten die Arbeiten früher mehrere Stunden, während heute die Grube meist nach anderthalb Stunden die richtigen Maße hat", so der Vorarbeiter auf dem Baubetriebshof, Georg Schwarzer. Direkt nach der Beerdigung würde die Grube geschlossen, die Kränze zum Grab gebracht. Der Grund: Viele Angehörige kehren nach der Beisetzung noch einmal an das Grab zurück, erklärt Schwarzer.

Der Friedhof ist ein sehr sensibler Bereich. Geschludert darf hier nicht werden, denn "alles, was nicht ins Bild passt, fällt negativ auf und würde zu Beschwerden führen", weiß der Vorarbeiter. Die Friedhofsarbeiter seien deshalb bemüht, besonders darauf zu achten, dass die Trauergesellschaften der Verstorbenen in der gewünschten Form Abschied nehmen können. Bis in die 80er Jahre hinein waren sechs Mitarbeiter fest auf den Jüchener Friedhöfen beschäftigt. Doch auch an diesem Bereich ist der Rotstift nicht spurlos vorübergegangen. Jetzt sind es nur noch drei Mitarbeiter. Drei weitere, so genannte Springer, können allerdings nach Bedarf zusätzlich eingesetzt werden.

Die Arbeit ist für das reduzierte Personal des Betriebshofes darüber hinaus mehr geworden. Befreite beispielsweise früher ein privates Unternehmen die Bachläufe vom Unkraut, werden jetzt die eigenen Mitarbeiter dafür benötigt. Gleichwohl seien sie aber bemüht, die Standards au den Friedhöfen auf einem "vernünftigen Niveau" zu halten, versichert Fachbereichsleiter Detlev Schippschak. Die Mitarbeiter würden jetzt gezielter eingesetzt. Aber nicht nur für das Herrichten der Gräber ist der Baubetriebshof zuständig, sondern auch für das Pflege n der Grünanlagen. Dazu gehört auch das Entfernen von Laub sowie das Beschneiden der Bäume.

Zu den Schweiß treibendsten Aufgaben gehört sicherlich die Unkrautvernichtung. Chemische Hilfsmittel werden dafür aus Grundwasserschutzgründen nur sehr eingeschränkt verwendet. Seit einigen Jahren ist in Nordrhein-Westfalen der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln nur noch auf landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen erlaubt. Auf befestigten Wegen dagegen ist die chemische Keule gegen den Wildwuchs verboten. Aus diesem Grund rücken die gemeindlichen Mitarbeiter dem Unkraut denn auch mit Freischneider, Motor-Heckenschere, Schuffel und Wildkrautbürste zu Leibe. sz

(NGZ)
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