Tischtennis Mit 20 Kilo weniger zum Turniersieg

Neukirchen · Erik Bottroff vom Zweitligisten Borussia Dortmund wird beim Tischtennis-Turnier "GWG Masters" in Neukirchen seiner Favoritenrolle gerecht. Im Finale lässt der Zwei-Meter-Hüne dem Vorjahressieger Michael Servaty keine Chance.

 Ein Größen- und am Ende auch ein Klassenunterschied: Erik Bottroff vom Zweitligisten Borussia Dortmund lässt im Finale des GWG-Masters in Neukirchen Vorjahressieger Michael Servaty (l.) von der TG Neuss keine Chance und wird damit seiner Favoritenrolle gerecht.

Ein Größen- und am Ende auch ein Klassenunterschied: Erik Bottroff vom Zweitligisten Borussia Dortmund lässt im Finale des GWG-Masters in Neukirchen Vorjahressieger Michael Servaty (l.) von der TG Neuss keine Chance und wird damit seiner Favoritenrolle gerecht.

Foto: Jens Rustemeier

Er war der große Favorit und hat sich am Ende auch souverän durchgesetzt. Erik Bottroff vom Tischtennis-Zweitligisten Borussia Dortmund hat die Jubiläumsausgabe des Neukirchener "Masters" um den "Preis der GWG Grevenbroich" gewonnen. Damit gab es bei der fünften Auflage des exklusiv besetzten Turniers auch den fünften Sieger. Bottroff erhielt ein Preisgeld von 450 Euro, insgesamt hielt der Sponsor in diesem Jahr 1200 Euro bereit.

Im Endspiel bezwang der 26-Jährige den Lokalmatadoren und Vorjahressieger Michael Servaty von der TG Neuss deutlich in drei Sätzen. Servaty hatte dem druckvollen und variablen Angriffsspiel des in der Lutherstadt Wittenberg geborenen, über zwei Meter großen BVB-Akteurs nichts entgegenzusetzen. Am Ende war die Dominanz so deutlich, dass beide sich darauf einigten, noch einige Ballonabwehrbälle für die Galerie und die mehr als 100 Zuschauer in der Sporthalle an den Hecken zu spielen.

 Organisator Wolfgang Latzel (l.) gratuliert Erik Bottroff zum Sieg.

Organisator Wolfgang Latzel (l.) gratuliert Erik Bottroff zum Sieg.

Foto: Jens Rustemeier

"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung hier. Es ist ein toll organisiertes Turnier. Ich komme gerne wieder", sagte Bottroff, der 2013 schon einmal das Halbfinale erreicht hatte. Da hatte er allerdings noch rund 20 Kilogramm mehr auf den Hüften. "Ich habe mir die Kilos im vergangenen Sommer abtrainiert", so Bottroff, der dadurch wesentlich athletischer geworden ist und außer seinem enormen Ballgefühl nun auch in puncto Schnelligkeit dazu gewonnen hat. Richtig kämpfen musste er nur bei seinem 3:2-Halbfinalsieg gegen Thomas Pellny vom Regionalligisten TTC Rot-Gold Porz, den er im Entscheidungssatz mit 11:7 bezwang.

Darüber hinaus gab Bottrof, der die Vorrunde ohne Satzverlust überstand, nur noch im Viertelfinale gegen den Regionalliga-Akteur Roman Rosenberg (SV Salamander Kornwestheim) einen Satz ab. Rosenberg, der Auftaktsieger des Turniers von 2012, war überraschend in der Gruppe nur Zweiter geworden und musste daher bereits in der Runde der letzten Acht gegen den späteren Sieger antreten. Für Furore sorgte auch ein neues Gesicht beim "Masters". Sven Happek vom Regionalligisten DJK Sportbund Stuttgart hatte sich quasi selbst eingeladen. Als Organisator Wolfgang Latzel die Anfrage aus Stuttgart erreichte, war er zunächst überrascht und teilte dem Interessenten mit, dass das vom Veranstalter ausgesuchte Teilnehmerfeld schon voll sei, man ihn aber für den Fall der Fälle auf die Warteliste setze, auf der sich aber bereits einige Kandidaten befanden. Als dann nach Christian Strack und Tom Heisse auch noch die beiden gesetzten Spieler Daniel Halcour und Evgenij Fadeev ausfielen, war der Weg für Happek frei.

Er reiste unmittelbar aus einem Trainingslager in Offenburg an und nutzte seine Chance. Er gewann die Gruppe vor Rosenberg, schlug im Viertelfinale den Neusser Karl Walter, der für den Regionalligisten Velbert spielt, deutlich mit 3:0 Sätzen und musste sich erst im Halbfinale gegen Servaty geschlagen geben. "Das war das beste Turnier, was ich je gespielt habe", sagte Happek danach, bevor er sich in den Fernbus setzte und seine Rückreise nach Stuttgart antrat. Karl Walter war mit dem Verlauf des Viertelfinales nicht zufrieden: "Da hätte ich besser spielen können", meinte der 17-jährige Ex-TG´ler, der vor kurzem den Vizemeistertitel bei den Westdeutschen Jugendeinzelmeisterschaften holte. In der Gruppe belegte er hinter Thomas Pellny, aber vor Felix Kleeberg (MTG Essen-Horst) und Anton Adler (SC Buschhausen) den zweiten Platz.

Erfahrungen sammeln durfte Dejan Hoheisel. Das Nachwuchstalent der TG Neuss bekam vom Veranstalter eine "Wildcard". Ein Satzgewinn blieb ihm gegen Erik Bottroff, Evgenij Milchin und Marian Maiwald (SSV Germania Wuppertal) in diesem Jahr noch verwehrt. "Es hat aber Laune gemacht, gegen so gute Leute zu spielen. Ich denke, da habe ich einiges gelernt", sagte Hoheisel.

Zufrieden war auch Turnierorganisator Wolfgang Latzel, der allerdings angesichts der Schlusszeit von fast Mitternacht über eine Reduzierung der Teilnehmerzahl nachdenkt: "Vielleicht begrenzen wir im nächsten Jahr auf 12 Starter."

(NGZ)
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