Longericher SC: 26:22-Erfolg beim TV Korschenbroich Herbe Enttäuschung im Handballdorf

Am Ende regierte die Enttäuschung bei den Regionalliga-Handballern des TV Korschenbroich. Gegen den abstiegsbedrohten Longericher SC hatten die Schützlinge von TVK-Trainer Wolfgang Brandt völlig verdient mit 22:26 (12:16) verloren und die Chance verpasst, in der Tabelle Boden gut zu machen.

Der LSC sorgte mit diesem Paukenschlag für lange Gesichter: "Da haben wir uns in der vergangenen Woche in Dormagen so prima verkauft, es kommen fast 400 Zuschauer - und wir präsentieren uns so schwach", ärgerte sich ein aufgebrachter TVK-Manager Jupp Grimm: "Das ist eine Frage der Einstellung. Gegen Remscheid im Pokal haben wir uns ähnlich blamiert, als wir unbedingt in die erste DHB-Pokalhauptrunde einziehen wollten. Offensichtlich glaubt die Mannschaft, man gewinnt gegen solche Gegner sowieso", ließ der sichtlich verärgerte Grimm seinem Groll freien Lauf.

Verständlich, denn statt den Blick nach oben in die Tabelle zu richten, rutscht der TVK nun ins Mittelmaß ab und muss aufpassen, nicht doch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Denn ins untere Tabellendrittel ist nach den Siegen der SG Köln und der Unitas Haan mächtig Bewegung gekommen. Gegen Longerich präsentierte sich der ersatzgeschwächte TVK im ersten Durchgang lustlos und bisweilen auch kopflos. Ohne die verletzten Detlef Dickmann und Marco Schmidt tat sich der TVK schwer, den Rhythmus zu finden und schien sichtlich überrascht, auf einen hochmotivierten Gegner zu treffen. Dort hatte es unmittelbar vor der Partie arge personelle Turbulenzen gegeben.

Das Longericher Urgestein auf der Trainerbank, Dietmar Weber, hatte seinen Rücktritt erklären müssen und machte so für einen Neuanfang Platz. Aller Voraussicht nach wird schon am nächsten Wochenende im Spiel gegen den TSV Bayer Dormagen der ehemalige Wermelskirchener Coach Frank Lorenzet auf der Bank sitzen. LSC-Pressesprecher Michael Schlarbaum erklärte auf NGZ-Anfrage: "Er ist einer der Kandidaten, aber das ist auch eine Frage der Finanzen, denn wir müssen sehen, dass wir den Etat zusammenbekommen." Lorenzet weilte am Samstag bereits in der Korschenbroicher Waldsporthalle und nahm wenige Meter hinter der LSC-Bank Platz. Und er sah eine frischere Truppe, die in Frank Ferber und Georg Asshoff ihre treffsichersten Schützen hatten.

Nach dem deutlichen wie ernüchternden Pausenrückstand von 12:16 versuchte der TVK, nach der Pause zwar nochmals ins Spiel zurückzufinden, doch blieb vieles Stückwerk. Einzig Rechtsaußen Lars Diete, der das Fehlen von Marco Schmidt zu fünf Treffern nutzte, wusste zu überzeugen. Durch die neuerliche Heimschlappe ist der TVK nun bei nun 19:21 Punkten auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Zu wenig für das Anspruchsdenken im Handballdorf. -tobi

(NGZ)
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