Lokalsport Die Endrunde lockt

Erstmals ist der HTC Schwarz-Weiß Neuss mit zwei Mannschaften im Viertelfinale der Deutschen Hallenmeisterschaften vertreten. Das Ziel für beide Teams ist klar: die Endrunde am 9. und 10. Februar in Hamburg.

 Es wird wohl sein letzter Auftritt in einem Viertelfinale um die Deutsche Hallen-Hockeymeisterschaft sein, denn ob Sebi Pelzer (l.), mit 31 Jahren der Routinier im Team des HTC Schwarz-Weiß Neuss, noch eine Saison bestreitet, ist eher fraglich.

Es wird wohl sein letzter Auftritt in einem Viertelfinale um die Deutsche Hallen-Hockeymeisterschaft sein, denn ob Sebi Pelzer (l.), mit 31 Jahren der Routinier im Team des HTC Schwarz-Weiß Neuss, noch eine Saison bestreitet, ist eher fraglich.

Foto: jazyk

Über Rüsselsheim und Frankenthal nach Hamburg - was rein fahrtechnisch wie ein riesiger Umweg aussieht, ergibt hockeytechnisch sehr wohl Sinn.

Denn mit Siegen beim Rüsselsheimer Ruderklub (16 Uhr) und der Turngemeinde Frankenthal (19 Uhr) wollen sich die Damen und Herren des HTC Schwarz-Weiß Neuss am Freitag für die Endrunde der Deutschen Meisterschaften qualifizieren, die am 9. und 10. Februar in der Hansestadt ausgetragen wird.

Kein leichtes Unterfangen, vor allem für die Damen, die absolut neu im Geschäft sind: Als Aufsteiger gelang ihnen gleich der Durchmarsch bis ins Viertelfinale. Ihre männlichen Vereinskollegen haben da schon mehr Erfahrung: 2002 schieden sie (zu Hause gegen die TG Frankenthal) im Viertelfinale aus, ein Jahr später schafften sie den Sprung in die Endrunde.

Den sie im vergangenen Sommer auf dem Feld wiederholten: "Innerhalb eines halben Jahres zwei Mal die Endrunde zu erreichen, das wäre schon eine Riesensache", sagt Trainer Carsten Fischbach. Eine, der zuliebe seine Schützlinge sogar auf Karneval verzichteten: Am Donnerstag Abend stand Training auf dem Programm, am Freitag noch ein Mal.

Dann ist auch Sebastian Draguhn wieder dabei, der sich mit der Nationalmannschaft in Südafrika auf die Olympiaqualifikation Anfang April vorbereitete. "Für ihn ist die Umstellung auf die Halle kein Problem", setzt Fischbach am Freitag auf die Qualitäten seines Torjägers.

Ohne ihn bestritten die Neusser zuletzt zwei Testspiele gegen den in der Gruppenphase gescheiterten Deutschen Meister Crefelder HTC. "Die waren deutlich besser als das letzte Meisterschaftsspiel", sagt Fischbach eingedenk des 5:15-Debakels von Krefeld vor drei Wochen.

Eins gewannen die Schwarz-Weißen, eines endete Unentschieden. Nicht nur deshalb blickt der Trainer recht optimistisch auf die freitägige Partie: "Wenn wir an die Leistung aus den beiden Spielen gegen den Düsseldorfer HC anknüpfen können, haben wir eine gute Chance."

Dass sie 800 der 1 000 Zuschauer in der Frankenthaler Sporthalle Am Kanal gegen sich haben werden, sieht Fischbach als zusätzliche Motivation an: "Das macht den Jungs doch erst richtig Spaß." Freilich weiß er auch, was seine Schützlinge am Freitag nicht tun dürfen: "Wenn wir uns Tormöglichkeiten erarbeiten, müssen wir sie auch tatsächlich verwerten, sonst wird's schwer, da zu punkten."

Wie schwer, bekamen die Neusser Anfang September bereits auf dem Feld zu spüren, als sie in Frankenthal nach 0:3-Rückstand mit 3:4 den Kürzeren zogen. "Allerdings hat uns da deren Inder mit seinen Ecken im Alleingang erschossen", erinnert sich HTC-Betreuer Carlos Navarette, "und der ist in der Halle schließlich nicht dabei."

Stattdessen hat der ehemalige Nationalmannschafts-Co-Trainer Stephan Decher einen recht jungen Kader um sich geschart, in dem nur drei Feldspieler älter als 24 Jahre sind. Dafür verfügt er über gleich sieben Junioren-Nationalspieler, unter anderem Torhüter Carsten Peikert. Und vor allem Fabian Zilg.

"Ein echter Klassestürmer", urteilt Fischbach über den 19-Jährigen, der den Frankenthalern in letzter Sekunde das Heimrecht bescherte: Die Hallenuhr war schon abgelaufen, als er im letzten Meisterschaftsspiel gegen den Rüsselsheimer RK einen Siebenmeter eiskalt zum 4:4-Unentschieden verwandelte und der TG damit den Gruppensieg im Süden sicherte.

Den Neussern bescherte Zilg damit fahrtechnische Probleme. Denn bei einem Sieg des RRK wären beide Viertelfinalpartien der Herren und Damen in Rüsselsheim ausgetragen worden - gegen den HTC Schwarz-Weiß.

So setzt sich am Freitag Mittag eine Neusser Bus- und PKW-Karawane Richtung Süden in Bewegung, erst nach Rüsselsheim, nach dem dortigen Schlusspfiff (gegen 17.30 Uhr) weiter ins 75 Kilometer entfernte Frankenthal.

"Es werden wohl mehr als 200 Neusser sein", schätzt Abteilungsleiter Andreas Schwarz, "wenn wir noch mehr Karten als 110 von Rüsselsheim und 150 von Frankenthal bekommen hätten, wären es noch mehr gewesen." Dem Rest bleibt die Hoffnung auf Hamburg.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort