Korschenbroich Gebühren in Griff bekommen

Korschenbroich · Der alte Friedhof in Kleinenbroich könnte noch in diesem Jahr geschlossen werden. Bei einem Info-Abend der CDU gab es keinen prinzipiellen Widerspruch der Bürger. Für die Gebührenentwicklung wäre dieser Schritt nur von Vorteil.

 Jörg von Kannen im Bagger und Norbert Klein auf dem neuen Friedhof Kleinenbroich im Einsatz. Der alte Friedhof könnte schon in diesem Jahr geschlossen werden.

Jörg von Kannen im Bagger und Norbert Klein auf dem neuen Friedhof Kleinenbroich im Einsatz. Der alte Friedhof könnte schon in diesem Jahr geschlossen werden.

Foto: NGZ

Kleinenbroich Bei den Friedhofsgebühren liegt Korschenbroich kreisweit auf dem zweiten Platz, "mit wachsender Tendenz", wie Bürgermeister Heinz Josef Dick sagt. "Die Gebühren marschieren uns weg", so der Bürgermeister, der jetzt bei einem Bürgertreffen des CDU-Ortsverbands in der Gaststätte "Olympia" Möglichkeiten vorstellte, wie sich diesem Trend entgegenwirken lässt.

Erarbeitet wurden sie in der Friedhofs-Kommission und mit der Schließung des alten Kleinenbroicher Friedhofs wird ein konkreter Einzelpunkt demnächst den Stadtrat und seine Gremien beschäftigen.

Abgesehen davon, dass mit einem möglichen Schließungsbeschluss des Rats der Friedhof als solcher noch einige Jahrzehnte existieren wird, bis alle Ruherechte erlöschen, will die Stadt "scheibchenweise das, wo es möglich ist, zu einer Teilentwidmung kommen", wie Heinz Josef Dick erklärte.

Dies bedeutet, dass zunächst einzelne Flächen rechtlich aus dem Friedhof ausgegliedert würden, ein Verfahren, das auf dem alten Friedhofsgelände möglich ist.

Dem geltend gemachten Einwand, dass der Spareffekt doch wohl minimal sei, wenn der alte Friedhof gerade einmal um ein Drittel verkleinert würde, entgegnete der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass Ähnliches auch für den Korschenbroicher Waldfriedhof und den alten Liedberger Friedhof angestrebt werde, auch wenn noch keine abschließenden Entscheidungen getroffen sind.

Zudem überwiegt für den Bürgermeister der Aspekt der Gebührengerechtigkeit die Frage von Sparmöglichkeiten. "Der Gebührenhaushalt soll ehrlich sein", betonte Heinz Josef Dick, der kein Hehl daraus machte, dass künftig nicht mehr über Gebühren zu bestreitende Pflegemaßnahmen steuerfinanziert werden müssten.

Grundsätzlicher Widerspruch wurde gegen die Schließungspläne nicht laut, zumal zuletzt nur noch drei Bestattungen im Jahr auf dem alten Friedhof erfolgt sind. Gebührendämpfend könnte auch die "wegen der relativ guten Verwesung" mögliche Reduzierung der Ruhefristen auf dem Friedhof am Breitacker wirken, die von bisher 30 auf künftig 25 Jahre gesenkt werden kann. Möglich wäre dann auch die Senkung der Ruhefrist bei Urnengräbern von jetzt 25 auf dann 20 Jahre.

Was künftige Urnenbestattungen angeht, soll es auf dem Friedhof am Breitacker keine Urnenwand geben. Angestrebt wird nach den Worten des Bürgermeisters wegen der genügend großen Fläche, die auf dem 34 000 Quadratmeter großen Friedhof dafür zur Verfügung steht, vielmehr eine Urnengemeinschaftsanlage im Bereich des Kreuzes.

Was die von Ratsmitglied Peter Drüll (Die Aktive) angesprochenen Trauerhallen und Friedhofskapellen angeht, bestätigte Heinz Josef Dick "einen insgesamt rückläufigen Trend". Das "Hauptproblem" bestehe in Liedberg, wo "recht Wenige die Halle nutzen", doch auch in Korschenbroich wird sie nur bei etwa 40 Prozent aller Beerdigungen benötigt, so der Bürgermeister.

Eine Entscheidung über die Schließung der Halle in Liedberg sei noch nicht gefallen, Kalkulationen würden angestellt, wobei die oberste Prämisse lautet: "Es muss zu einer Gebührensenkung führen."

(NGZ)
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