Remscheider Zahnärzte zu Hygienestandard Patienten werden gut geschützt

Remscheid · Wir sind auch in der Corona-Krise für sie da. Mit dieser Botschaft wenden sich die Zahnärzte in Remscheid an ihre Patienten. Hintergrund: Die Zahnärzte spüren eine Verunsicherung bei den Kunden, ob sie aktuell noch die Praxis aufsuchen können, oder ob dort nur noch Notfälle versorgt werden.

 Dr. Stephan Pies, kontrolliert mit Visier, Mundschutz und Handschuhen die Zähne von Magdalene. Assistentin Vjolca Ahmed trägt Mundschutz.

Dr. Stephan Pies, kontrolliert mit Visier, Mundschutz und Handschuhen die Zähne von Magdalene. Assistentin Vjolca Ahmed trägt Mundschutz.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Grund dafür sind auch Meldungen aus der Anfangsphase der Krise, wonach die Ärzte und ihr Fachpersonal wegen fehlender Schutzausrüstung gewisse Leistungen nicht mehr durchführen wollen.

Dr. Arndt Kremer, Sprecher der Remscheider Kreisstelle der Zahnärztekammer Nordrhein, berichtet von Anrufern, die eigentlich nur eine Bandansage abhören wollen und sich dann verwundert zeigen, wenn tatsächlich jemand ans Telefon geht. „Oh, sind sie ja da“ – diese Reaktion komme immer wieder vor.

Kremer warnt vor falscher Zurückhaltung. „Die Menschen sollen lieber einmal zu viel anrufen, als eine Behandlung verschieben.“ Alle Behandlungen können grundsätzlich stattfinden, versichert Kremer. Weil aber auch in den Wartezimmern die Abstandsregeln eingehalten werden sollen, könne es grundsätzlich sinnvoll sein, nicht eilige Behandlungen später durchzuführen. Diese Entscheidung sollten die Patienten aber nicht alleine, sondern in Absprache mit ihrem Zahnarzt treffen. Notwendige Behandlungen sollen nicht auf die lange Bank geschoben werden, sagt er.

Umgekehrt rät er davon ab, ohne vorherige Absprache einfach in der Praxis vorbeizukommen. Wegen Corona seien Abläufe zum Teil geändert und Sprechzeiten reduziert worden.

Alle Kollegen würden von einem Rückgang der Kundennachfrage berichten, sagt Kremer. Dr. Stephan Pies, Kieferorthopäde mit Praxis im Allee-Center, hat für einige seiner Mitarbeiter sogar Kurzarbeit eingeführt. In Gesprächen berichteten seine Patienten auch von Sorgen, sich anzustecken, wenn sich der Arzt so nahe über sie beugt. Diese Sorge sei unbegründet, sagt der Spezialist. Mit speziellen Schutzmasken werde eine sichere Barriere zwischen Arzt und Patient aufgebaut.

Die Beschaffung dieses Equipments sei in der Anfangphase schwierig gewesen, berichtet Pies. Die Vorräte schwanden. Mitterweile ist über Kontakte und Sammelbestellungen der Nachschub aber gesichert. Teilweise hätten sich die Kollegen gegenseitig über einen Engpass hinwegeholfen, berichtet Dr. Kremer. Er versichert. „Die schon vor der Pandemie extrem hohen Hygienestandards und einige weitere Maßnahmen garantieren ein höchstmögliches Schutzniveau für Patientinnen und Patienten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort