Remscheid „Schaufenster“: Investor bleibt am Ball

Remscheid · Der Investor, der das "Schaufenster der Wirtschaft" am Remscheider Hauptbahnhof bauen will, hat sich gestern mit dem Wunsch nach einem neuen Gesprächstermin an Oberbürgermeisterin Beate Wilding (SPD) gewandt.

"Nach eingehender Beratung sind wir zu dem Entschluss gelangt, an der Realisierung des Projektes festzuhalten. Wir sind sicher, dass gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann, um auch den neuen juristischen Vorgaben aus Brüssel gerecht zu werden", schreibt die Pre Select Gmbh aus Köln in einem Brief, dessen Inhalt der BM telefonisch weitergegeben wurde. Pre Select vertritt die Interessen eines italienischen Baukonzerns, der das von zwei bergischen Unternehmern getragene Projekt finanzieren will.

"Die Tür steht weiter offen"

Bei einem Gespräch im Rathaus im Dezember war es zu Differenzen gekommen, weil der Investor zu dem Eindruck gelangte, dass Beate Wilding die Schaufenster-Pläne intern längst abgeschrieben habe. Auch der Hinweis der OB, dass das Grundstück EU-weit ausgeschrieben werden müsse, stieß dem Investor sauer auf. Es wurde erwogen, aus Gründen der Gleichbehandlung auch eine EU-weite Ausschreibung für das von HBB erworbene Bahnhofsgrundstück zu fordern.

Von solchen Druckmitteln war gestern keine Rede mehr. "Wir stoßen die Tür weit auf für weitere Gespräche", sagte Siegfried Kaßeböhmer von der Lenneper Trabus GmbH, die den Investoren-Kontakt nach Remscheid herstellte.

"Es wäre schön, wenn wir die EU-Ausschreibung verhindern könnten, weil sie mehr Zeit kostet." Wichtiger aber sei der Wille des Investors, das Schlüsselprojekt der Regionale am Bahnhof zu realisieren. Sehr irritiert habe man daher zur Kenntnis genommen, dass die OB beim Neujahrsempfang der SPD am Wochenende das Schaufenster-Projekt praktisch als gescheitert dargestellt habe.

Um den Informationsfluss zu verbessern, hat der Investor auch die Politik über sein neues Gesprächsangebot an die OB informiert. Wieland Gühne (W.i.R.) zeigte sich gestern sehr erfreut über die neue Entwicklung. Er erwartet nun, dass Beate Wilding das Gesprächs-Angebot kurzfristig annimmt. Die Entscheidung über den vom Bahnhofsinvestor HBB geplanten Verzicht auf den Bau einer Tiefgarage müsse so lange hinausgezögert werden. Die Tiefgarage ist Bestandteil der ursprünglichen Schaufenster-Pläne. Sven Wiertz, Referent der OB, konnte den Brief gestern nicht kommentieren; "Uns liegt noch kein Schreiben vor", sagte er.

(RP)
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